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Oleander schneiden – die wichtigsten Tipps für den Rückschnitt

Oleander im Garten
Oleander im Garten
Quelle: © garten-heimat.de
-
von
Nelly Frank
Oleander ist eine Kübelpflanze, die mit wenig Pflege auskommt. Was der Strauch für eine üppige Blüte benötigt, ist ein regelmäßiger Schnitt. Wann Sie zur Schere greifen sollten und wie Sie Ihren Oleander schneiden, hier erfahren!

Oleander zurückschneiden: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die anspruchslose Kübelpflanze Oleander (Nerium oleander) begeistert Liebhaber mit seinen weißen, gelben oder roten Blüten. Damit er jedes Jahr in voller Blüte steht, muss Oleander regelmäßig geschnitten werden. Da stellt sich nur die Frage: Wann ist der perfekte Zeitpunkt für einen Rückschnitt?

Junge Pflanzen wachsen in den ersten Jahren rasant und bilden viele Blüten aus. Mit den Jahren lässt die Blühfreude nach und kann mit zusätzlichem Dünger nicht kompensiert werden.

Bildet der Strauch weniger Blüten und die Triebe wachsen kreuz und quer, ist ein Schnitt angesagt. Der Strauch ist schnittverträglich und nimmt Ihnen sogar einen radikalen Rückschnitt nicht übel.

Achtung: Beim Schneiden des Rosenlorbeers ist besondere Vorsicht geboten. Wie der Rhododendron ist auch Oleander für Mensch und Tier eine stark giftige Pflanze. Alle Pflanzenteile einschließlich des Pflanzensaftes enthalten das Gift Oleandrin, das allergische Reaktionen auslösen kann.

Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen löst es Herzrhythmusstörungen aus. Tragen Sie daher beim Schneiden der Pflanze stets Handschuhe und entsorgen Sie die abgeschnittenen Triebe und Blätter über den Hausmüll.

Schneiden von Oleander im Herbst

Für den Rückschnitt der Kübelpflanze bieten sich zwei Zeitfenster an: Das erste ist vor dem Einzug ins Winterquartier im Herbst.

Hat der Oleander eine stattliche Größe erreicht und passt nicht mehr in sein Quartier, können Sie ihn Mitte bis Ende November einem Formschnitt unterziehen. Dies wird auch empfohlen, wenn das Gewächs von Schädlingen, etwa Schildläusen, befallen ist.

Beim Schneiden sollten Sie zaghaft vorgehen. Rücken Sie ihm im Herbst zu arg mit der Schere zu Leibe, haben Sie im Frühjahr zu wenig Spielraum, entstandene Winterschäden zu korrigieren.

Im Herbst reicht es aus, den Oleander auszulichten. Entwerfern Sie kranke und abgestorbene Triebe. Alte Blütenstände lassen Sie stehen.

Sie erfüllen eine ähnliche Funktion wie bei Hortensien: Die Knospen für die kommenden Blüten sitzen in den Spitzen verwelkter Triebe. Schneiden Sie diese ab, blüht der Strauch in der nächsten Saison nicht.

Radikaler Rückschnitt des Rosenlorbeers im Frühjahr

Ist der Rosenlorbeer in die Jahre gekommen, bildet er kaum noch Blüten aus und verkahlt von unten. Ein kompletter Rückschnitt hilft dabei, die Pflanze zu verjüngen und fördert eine reiche Blütenpracht.

Das zweite Zeitfenster zum Oleander schneiden ist daher das zeitige Frühjahr Anfang bis Mitte März. Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze im Übergang von der Ruhe- in die Vegetationsphase. Der Oleander verschließt Wunden besser und steckt seine Energie in den neuen Austrieb.

Mit dieser Anleitung gelingt der Verjüngungsschnitt mühelos:

  • Entfernen Sie zunächst schwache, kranke und überhängende Triebe
  • Setzen Sie im nächsten Schritt den Oleander auf den Stock: Kürzen Sie alle verbliebenen Triebe auf 10 bis 30 Zentimeter über dem Boden
  • Inspizieren Sie den Kübel und topfen bei Bedarf das Gewächs nach dem Schnitt um

Anfangs erweckt der Strauch mit seinen kurzen Aststümpfen einen hageren Eindruck. Doch er treibt sehr zuverlässig aus dem alten Holz aus und wächst umso buschiger nach.

Bedenken Sie aber, dass Sie mit dem kompletten Rückschnitt die Blütenknospen entfernen und sich erst in der darauffolgenden Saison eine reiche Blütenpracht einstellt.

Pflegeschnitt im Sommer für eine üppige Blüte

Einen radikalen Schnitt können Sie umgehen, wenn Sie den Rosenlorbeer im Sommer kontinuierlich einem Pflegeschnitt unterziehen. Das hat zudem den Vorteil, dass Sie die Blütezeit wie bei einer Clematis über die gesamte Sommerzeit verlängern. Kleinere Korrekturschnitte können Sie bis Ende Juli durchführen.

Schneiden Sie dünne und schwache Triebe bis zum Boden ab. Stärkere Zweige haben dadurch mehr Platz zum Wachsen und der Oleander gedeiht besser.

Entfernen Sie auch bodennahe Triebe, die über den Kübel hinaus hängen. In freier Natur dienen diese als Absenker, die die Nachtzucht bilden. Im Kübel sind sie jedoch nicht notwendig und können daher entfernt werden.

Putzen Sie ebenso verwelkte Blüten aus. Wichtig dabei ist, dass Sie nur die verblühten Einzelblüten abzupfen und den restlichen Blütenstand stehen lassen. Aus diesen bilden sich später neue Knospen. Zudem bilden sich dadurch keine Früchte und Samen aus, die die Pflanze Kraft kosten.

Richtige Pflege nach dem Schneiden

Ein Rückschnitt, insbesondere eine Verjüngung, stresst den Oleander und er benötigt zusätzliche Nährstoffe, um sich davon zu erholen. Spendieren Sie der Pflanze einen neuen Topf und frisches Substrat. Mischen Sie der Erde gleich einen Langzeitdünger bei, damit das Gewächs nach dem Schnitt gestärkt in die Vegetationsperiode starten kann.

Lassen Sie den Rosenlorbeer nach dem Schnitt in seinem Winterquartier stehen, bis die Außentemperaturen über zehn Grad Celsius klettern. Stellen Sie den Kübel bei geeigneter Witterung windgeschützt auf, damit sich die Pflanze langsam an die steigenden Temperaturen gewöhnt.

Gießen nicht vergessen: Während dem Winter wässern Sie den Rosenlorbeer einmal die Woche, nach dem Auswintern steigern Sie die Menge schrittweise.

Tipp: Oleander liebt kalkhaltiges Wasser aus der Leitung. Regenwasser tut ihm auf Dauer nicht gut.

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