Azaleen pflegen – so versorgen Sie Zimmer- und Gartenazaleen richtig
Zimmerazaleen pflegen
Azaleen sind die Klassiker im Zimmergarten und bringen ein Hauch Exotik ins Haus. Bei richtiger Pflege wird die anspruchslose Pflanze bis zu 30 Jahre alt.
Dabei benötigen die robusten Pflanzen wenig Aufmerksamkeit, um ihre ganze Schönheit zu präsentieren.
Passenden Standort wählen
Ursprünglich stammen die hier kultivierten Zimmerazaleen aus Asien. Besonders beliebt und weitverbreitet ist die Indische Azalee (Rhododendron simsii).
Gemäß ihrem Ursprung bevorzugt die attraktive Pflanze einen feuchten sowie nicht zu warmen Platz im Haus. Am wohlsten fühlt sie sich an einem halbschattigen Standort mit Temperaturen zwischen 16 und 22 Grad Celsius. Heizungsluft verträgt sie nicht und sollte deshalb in gebührendem Abstand dazu stehen. Gefällt der Azalee ihr Standort, belohnt sie Sie mit einer langanhaltenden Blüte, die bis zu zwei Monate andauert.
Bewusst gießen und düngen
Für den prächtigen Blütenflor benötigt eine Azalee ausreichend Wasser. Die Erde sollte nie komplett austrocknen, sondern stets etwas feucht bleiben. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, allerdings mäßig, mit kalkfreiem Wasser. Aber: Vermeiden Sie Staunässe, da die Wurzeln empfindlich darauf reagieren.
Wie Orchideen, genießen Azaleen hin und wieder ein Tauchbad. Das ist eine bewährte Methode, um exotische Zimmerpflanzen zu wässern, ohne dass Staunässe entsteht. Tauchen Sie dazu den gesamten Topf in einen Eimer mit Wasser. Steigen keine Luftblasen mehr auf, ist die Erde vollständig durchfeuchtet. Warten Sie kurz, bis überschüssiges Wasser abgetropft ist, bevor Sie sie wieder in ihren Übertopf stellen.
Blühende Azaleen benötigen keine Düngung. Erst nach der Blühphase können Sie alle zwei bis vier Wochen einen organischen Dünger zum Gießwasser geben. Möchten Sie auf Nummer Sicher gehen, empfehlen wir einen Rhododendron-Dünger, der auf die Bedürfnisse von Azaleen abgestimmt ist.
Regelmäßig schneiden
Damit die Zimmerazalee buschig wächst, benötigt sie wie Bougainvilleen einen Schnitt nach der Blüte. Zunächst werden alle verwelkten sowie abgestorbenen Pflanzenteile entfernt. Danach werden alle Triebe knapp unterhalb des Blütenansatzes gekürzt.
Wächst die Zimmerpflanze nur spärlich und lückenhaft, können Sie ihr mit einem Schnitt wieder zu einer schönen Form verhelfen. Schneiden Sie dazu die aus der Form geratenen Zweige über den Blättern ab. Das weckt die Triebe und fördert einen verzweigten Wuchs.
Zimmerazaleen umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre wird es für Ihre grüne Freundin Zeit für einen größeren Topf. Der ideale Zeitpunkt ist nach der Blüte. Wichtig: Azaleen benötigen ein kalkfreies, saures Substrat, etwa spezielle Rhododendron-Erde.
So gehen Sie beim Umtopfen vor:
- Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus ihrem Topf und befreien die Wurzeln vom alten Substrat
- Schneiden Sie abgestorbene Wurzeln ab
- Kürzen Sie die gesunden Wurzeln minimal ein
- Setzen Sie die Azalee ins neue Pflanzgefäß und füllen es mit frischem Substrat auf
Gartenazaleen pflegen
Früher gehörten Azaleen einer eigenen botanischen Gattung (Azalea) an. Heute zählen sie zur Gattung Rhododendron. Als Gartenazaleen werden allerdings nur solche Sorten bezeichnet, die im Winter ihre Blätter abwerfen. Im Gegenzug zu Zimmerazaleen ist ihre Artgenossin, die Japanische Azalee (Rhododendron japonicum) frosthart und muss nicht überwintert werden.
Gartenazaleen pflanzen
Gartenazaleen werden im Frühjahr ins Freiland gepflanzt. So haben sie genügend Zeit bis zum Herbst ein starkes Wurzelwerk zu entwickeln. Als Standort bevorzugen sie einen halbschattigen, windgeschützten Platz.
Was die Erde betrifft, ist die Exotin eigen. Als Flachwurzler wurzelt der Strauch am besten auf einem humosen und durchlässigen Boden. Für einen optimalen Wuchs und einen reichen Blütenflor benötigt die Azalee einen schwach sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Kalk verträgt der Strauch dagegen schlecht und zeigt es mit gelben Blättern (Kalkchlorose).
Experten-Tipp: Lehmige Böden sollten mit Sand und Laubkompost aufgebessert werden, da die Azalee sonst nicht einwurzelt.
Richtig gießen und düngen
Gartenazaleen benötigen – wie ihre Artgenossen im Zimmer, eine gleichbleibend feuchte Erde. Gegossen wird kalkarmem Wasser, etwa Regenwasser.
Gedüngt wird nur einmal im Jahr im Frühjahr nach den letzten Frösten. Als Dünger eignen sich Hornspäne oder etwas Laubkompost, das Sie vorsichtig in die Erde einarbeiten. Seien Sie dabei jedoch vorsichtig, um die Wurzeln des Strauchs nicht zu verletzen.
Schneiden von Gartenazaleen
Für eine farbenfrohe Blüte ist ein regelmäßiger Schnitt nicht notwendig. Allerdings sollten Sie verwelkte Blüten entfernen, da sie dem Strauch Energie entziehen. Wird der Zierstrauch mit der Zeit unförmig, können Sie ihm mit einem Formschnitt wieder ein frisches Erscheinungsbild verpassen. Für diese Maßnahme greifen Sie im Frühling (Anfang März) zur Gartenschere.
Älteren Freiland-Azaleen verkahlen von unten und werden wie Oleander blühfaul. Hier weckt ein Verjüngungsschnitt die eingeschlafenen Lebensgeister und verhilft dem Zierstrauch zu einer prächtigen Blüte. Bester Zeitpunkt ist ebenfalls im Frühjahr. Schneiden Sie dazu alle alten Triebe auf 50 Zentimeter herunter.
Tipp: Möchten Sie Ihrer Azalee einen solch radikalen Schnitt nicht zumuten, können Sie die Maßnahme auf zwei Jahre aufteilen.