Salbei pflanzen, pflegen und ernten
Salbei pflanzen – so klappt’s
Der zur Familie der Lippenblütler gehörende Salbei (Salvia) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er in kargen Landschaften wächst. An der heilenden Wirkung interessiert, brachten Benediktinermönche im 13. Jahrhundert das Gewächs über die Alpen nach Europa und pflanzten es in ihre Klostergärten.
Mit seinen etwa 900 verschiedenen Arten zählt das Gewächs zu den artenreichsten Gattungen. Besonders die aromatischen Blätter des Echten Salbeis (Salvia officinalis) sind als Gewürz- und Heilpflanze von Bedeutung. Aber auch als Zierstaude ist Salvia sehr beliebt.
Zeitpunkt zum Pflanzen
Ab April können Sie Salbei-Samen im Frühbeet und ab Mai direkt im Beet ausbringen. Sobald die Keimlinge groß sind, werden sie auf einen Abstand von 30 Zentimetern vereinzelt.
Da das Saatgut zum Keimen allerdings eine konstante Temperatur von 15 Grad Celsius benötigt, ist es einfacher, gekaufte Jungpflanzen einzupflanzen. Diese können Sie bei erfolgreichem Anwachsen beliebig vermehren. Bester Zeitpunkt ist nach den letzten Frösten im Mai.
Der optimale Standort
Für einen gesunden Wuchs benötigt die mediterrane Pflanze nicht viel. Am wohlsten fühlt sich das Kraut an einem sonnigen sowie warmen Standort. Während Basilikum ein nährstoffreiches Substrat bevorzugt, gibt sich Salbei mit einem mageren, jedoch durchlässigen Boden zufrieden. Schwere Lehmböden sollten mit etwas Sand und Kalk aufgelockert werden. Nasse Füße bekommen ihm nicht, weswegen Staunässe vermieden werden sollte.
Beetpartner wie Bohnen, Erbsen, Karotten, Fenchel und Kohl schätzen Salvia neben sich, da seine intensiv duftenden Blätter Schädlinge vertreiben. Besonders Schnecken und Blattläuse können Sie damit in die Flucht schlagen.
Salbei richtig pflegen
Der Lippenblütler ist anspruchslos und benötigt kaum Aufmerksamkeit. Da Salbei es eher trocken mag, müssen Sie ihn nur mäßig gießen. Meist reicht ihm ein Regenschauer aus, damit er mit Wasser versorgt ist. Dünger benötigt er keinen.
Ältere Pflanzen verholzen mit der Zeit. Damit sie weiterhin austreiben und üppig wachsen, ist ein jährlicher Rückschnitt notwendig. Der Zeitpunkt richtet sich nach der Sorte. Echter Salbei wird im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten. Zierstauden wie der Steppen-Salbei werden dagegen nach der Blüte im Spätsommer gekürzt.
Schneiden Sie jedoch nicht zu tief ins alte Holz. Entfernen Sie lediglich die belaubten Triebe und kürzen den Strauch um etwa ein Drittel ein.
Salvia ernten und verwerten
Die Laubblätter des Salbeis können Sie das ganze Jahr über ernten. Junge Blätter verströmen ein intensives Aroma, weswegen es empfehlenswert ist, den Halbstrauch regelmäßig zu beernten.
Die Laubblätter schmecken würzig-bitter sowie kampferartig und harmonieren ausgezeichnet mit deftigen Gerichten der mediterranen Küche, etwa in Saltimbocca. Sogar die Blüten sind essbar und verleihen Ihrem Gericht als Dekoration eine besondere Note.
Tipp: Salbei können Sie hervorragend mit Kräutern wie Bohnenkraut, Rosmarin, Koriander, Thymian oder Oregano kombinieren.
Auch als Heilpflanze ist der Halbstrauch nicht zu verkennen. Schon Hildegard von Bingen schwor auf die medizinische Wirkung des Heilkrauts. Vollgepackt mit gesunden Inhaltsstoffen wie Thujon, Cineol, Campher, Flavonoiden sowie Gerb- und Bitterstoffen, hat das Kraut eine antibakterielle sowie entzündungshemmende Wirkung. Die ätherischen Öle helfen bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich sowie Magen-Darm-Beschwerden. Auch übermäßiges Schwitzen soll bei regelmäßigem Verzehr gemindert werden.
Achtung: Schwangere und stillende Frauen sollten auf Salbei verzichten, da es sich auf den Hormonhaushalt auswirkt und die Milchproduktion hemmt.
Salbeiblätter richtig trocknen
Möchten Sie den intensiven Geschmack des Salbeis konservieren, können Sie diesen ähnlich wie Oregano trocknen. Nutzen Sie getrockneten Salbei wie andere Kräuter zum Verfeinern von Gerichten oder aufgebrüht als Tee.
Damit die ätherischen Öle erhalten bleiben, können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Ernten Sie die Blätter kurz vor der Blüte, da sie zu diesem Zeitpunkt ein besonders starkes Aroma entwickeln
- Achten Sie darauf, die Blätter nicht zu verletzen, da sich das Aroma sonst schnell verflüchtigt
- Schneiden Sie ganze Triebe ab und entfernen Sie gelbe Blätter
- Binden Sie die Zweige zusammen und hängen diese in einem warmen sowie dunklen Zimmer kopfüber auf
- Nach etwa zwei Wochen ist der Salbei vollständig trocken
- Alternative: Schneller geht das Trocknen in einem Dörrautomaten oder im Backofen
- Zum Lagern können Sie die getrockneten Blätter in einem Schraubglas aufbewahren.
Die beliebtesten Salbei-Sorten für Garten und Balkon
Durch stetige Züchtungen sind unzählige Arten entstanden, sie sich in Aussehen, Farbe sowie Geschmack unterscheiden. Sie eignen sich zum Bepflanzen von Beeten, Steingärten oder Kübeln. Neben den essbaren Sorten existieren Ziersalbeis, die mit ihren bunten Blüten als Insektenweide dienen.
Hier stellen wir Ihnen einige der schönsten einjährigen, zweijährigen sowie mehrjährigen Salvien vor!
Einjährige Salbei-Sorten
Einjährige Salbei-Pflanzen passen perfekt zu einer Staudenpflanzung. Sie blühen in unterschiedlichen Farben und verleihen dem Garten einen wilden Charme. Ein beliebter Vertreter ist der Schopfsalbei (Salvia viridis), der mit seinen rosa oder lilafarbenen Hochblättern einen hohen Zielwert hat.
Möchten Sie einen Dauerblüher, empfiehlt sich der Mehlsalbei (Salvia farinacea), der nicht nur durch seinen Anblick bezaubert, sondern auch eine Nahrungsquelle für viele Insekten ist. Von Juni bis Oktober begeistert er mit weißen oder blauen Blüten.
Zweijährige Salbei-Sorten
Der bekannteste Vertreter ist der Muskateller-Salbei (Salvia scalarea). Im ersten Jahr bildet der Halbstrauch eine Blattrosette. Erst im zweiten Jahr entstehen auf den verzweigten Blütenständen perlmuttschimmernde Blüten, die einen würzigen Duft verströmen. Seine Blätter können roh oder gegart verzerrt werden. Eine besondere Verwendung findet dieser Salbei in der Weinherstellung: Die Blätter werden zum Aromatisieren von Wermut eingesetzt.
Mehrjährige Salbei-Sorten
Neben dem Echten Salbei gibt es weitere Sorten, die mehrjährig wachsen. Die Triebe der winterharten Stauden sterben im Herbst ab und treiben im Frühling erneut aus. Zu ihnen zählt der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Zwar ist dieser nicht essbar, doch zieht er mit seinen farbenfrohen Blütenkerzen Insekten als auch Blicke auf sich. Er kommt zusammen mit Wiesensalbei (Salvia pratensis) in naturnahen Staudenbeeten bestens zur Geltung.
Einige Salvien lassen sich in Töpfen überwintern und blühen jedes Jahr aus neue. Die dunkelvioletten Blüten des exotischen Peruanischen Salbeis (Salvia discolor) verströmen einen feinen Apfel-Eukalyptusduft. Auch der Ananas-Salbei (Salvia elegans) eignet sich für die Kultur im Topf. Seine knallrote Blüte reicht bis in den November hinein. Seine Blätter verfeinern mit seinem fruchtigen Geschmack Süßspeisen.
Häufig gestellte Fragen
Wie lässt sich Salbei vermehren?
Salbei können Sie durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dazu eine acht Zentimeter lange Triebspitze ab und entfernen Sie die Blätter des unteren Drittels. Befüllen Sie ein kleines Töpfchen mit nährstoffarmer Anzuchterde und stecken den Steckling in die Mitte. Achten Sie darauf, dass die verbliebenen Blätter keinen Kontakt mit der Erde haben. Gießen Sie die Stecklinge gut an und stülpen Sie anschließend eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf. Das reguliert die Luftfeuchtigkeit und sorgt dafür, dass die jungen Pflänzchen nicht austrocknen.
Warum hat mein Salbei gelbe Blätter?
Hat der Salbei gelbe Blätter, liegt oft ein Pflegefehler vor. Es können mehrere Gründe als Ursache infrage kommen. Prüfen Sie zunächst, ob Schädlinge oder Krankheiten die Pflanze plagen. Ist das ausgeschlossen, kann zu starkes gießen sowie düngen eine Störungsquelle sein. Ist das der Fall, sollten Sie Ihren Salvia schnell umtopfen. Dies wird auch notwendig, wenn der Topf zu klein wird und die Wurzeln keinen Platz mehr haben. Aber auch Trockenheit durch zu wenig Wasser kann das Gewächs auf Dauer schaden.