Für Steinpilze gibt es leider (noch) keine Zucht-Sets. Das liegt daran, dass der Steinpilz ein Mykorrhiza-Pilz ist.
Diese speziellen Pilze können nur in Symbiose – das heißt in Verbindung mit einem anderen Partner leben, da sie sich gegenseitig die fehlenden Nährstoffe beschaffen.
Wer die genannten Baumarten bei sich im
Garten oder Wäldchen stehen hat, kann leicht mit der Anzucht eigener Steinpilze beginnen.
Alles, was Sie dafür brauchen, sind
ungewaschene Steinpilzstücke. Diese verteilen Sie unter den Bäumen. Der Boden wird an den entsprechenden Stellen durch die Pilzsporen, die sich noch auf den Pilzresten befinden, geimpft.
Aus den Sporen bildet sich das Myzel (unter- und oberirdischer Teil des Pilzes zusammen) und somit auch der sichtbare Fruchtkörper.
Übrigens: Die Anzucht von Trüffeln funktioniert auf dieselbe Weise. Da jede Trüffelsorte eine andere Baumart bevorzugt, finden Sie in Ihrem Garten mit Sicherheit einen passenden Symbiosepartner.
Bei der Zucht mit Kaffeesatz gilt dasselbe wie bei Zucht-Sets: Handelt es sich um Mykorrhiza-Pilze, fehlt auch hier der Symbiosepartner. Steinpilz und Trüffel werden also auf keinen Fall auf Kaffeesatz gedeihen, da sie allein nicht überleben können. Allerdings gibt es zahlreiche andere Speisepilze, bei denen diese außergewöhnliche Methode hervorragend funktioniert. Beispielsweise:
- Austernseitlinge
- Kräuterseitlinge
- Rosenseitlinge
- Zitronenseitlinge
- Champignons
- Shiitake Pilze
- Braunkappen
Für alle, die nun neugierig auf diese umweltfreundliche und günstige Anzuchtmethode geworden sind, folgt hier die Schritt für Schritt Anleitung zum Pilze selber züchten.
Obwohl Pilze scheinbar überall wachsen, haben sie Ansprüche: Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein, direkte Sonne und Zugluft sollte vermieden werden.
Als "Pilzbrut" wird Substrat bezeichnet, das bereits vom Pilzmyzel durchzogen ist. Die Pilzbrut kann selbst hergestellt werden, jedoch ist ein Kauf für Anfänger sinnvoller.
Vermischen Sie dafür die Pilzbrut (20%) vorsichtig mit dem Kaffeesatz (80%). Dadurch wird der stickstoffhaltige Kaffeesatz mit den Pilzsporen geimpft. Um genügend Kaffeesatz im Haus zu haben, sollten Sie bereits einige Tage zuvor mit dem Sammeln beginnen.
Nachdem Sie das Kaffeesatzsubstrat in einen Plastikkübel mit verschließbarem Deckel und Luftlöchern gekippt haben, müssen Sie Ihre Pilzzucht nur noch feucht halten und abwarten.
Damit statt Speisepilzen keine Schimmelpilze wachsen, können Sie die Luftlöcher mit Watte gegen die Sporen verschließen. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Pilzbeet nicht zu nass wird.
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