Erdbeeren pflanzen und pflegen - Tipps für eine reiche Ernte
Richtige Pflanzzeit für Erdbeeren
Erdbeeren (Fragaria) sind mehrjährige Pflanzen, die allerdings erst im zweiten Standjahr den größten Ertrag liefern. Sie werden klassischerweise im Sommer zwischen Juni und August gepflanzt. So haben die jungen Erdbeerpflanzen ausreichend Zeit, ihre Wurzeln auszustrecken und Blütenknospen anzulegen.
Wer noch im selben Jahr süße Früchte ernten möchte, kann gekaufte Jungpflanzen bereits zwischen März und Mai setzen. Allerdings fällt der Ertrag geringer aus.
Eine Besonderheit stellen Frigo-Erdbeeren dar, die aus dem Erwerbsanbau stammen. Dabei werden Ableger gewonnen und minus zwei Grad Celsius eingefroren. Sie sind ab März erhältlich und können zwischen März und Juli gepflanzt werden. Schon nach acht Wochen haben Sie die ersten reifen Früchte.
Gut zu wissen: Nur wenige Erdbeersorten lassen sich aus Samen ziehen, etwa Monatserdbeere (Fragaria vesca). Bei dem kleinen, gelbgrünen Samen handelt sich genau genommen um Nüsse, die auf Oberfläche der Frucht sitzen. Botanisch gesehen ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht.
Standort für Erdbeeren auswählen
Erdbeeren sind wie Heidelbeeren Flachwurzler und benötigen für einen gesunden Wuchs eine humose, durchlässige und leicht saure Erde. Auf einem kalkhaltigen sowie dichten Boden können die Stauden ihre Wurzeln nicht ausstrecken. Zusätzlich birgt dies die Gefahr, dass Krankheiten schneller entstehen. Lockern Sie schwere Böden daher mit etwas Sand auf.
Für besonders süße Früchte sollten Erdbeeren an einem sonnigen Standort stehen. Sie wachsen zwar auch im Halbschatten, allerdings führt die fehlende Sonne zu kleineren Früchten.
Erdbeeren pflanzen mit Schritt-für-Schritt-Anleitung
Es kribbelt Sie in den Fingern und Sie möchten loslegen? Bevor es ans Auspflanzen geht, sollten Sie das Beet planen: Wen wollen Erdbeeren neben sich und was benötigen sie für eine erfolgreiche Ernte? Erfahren Sie, worauf es beim Pflanzen von Erdbeeren ankommt!
Boden vorbereiten für gesunde Erdbeerpflanzen
Bevor es ans eigentliche Pflanzen von Erdbeeren geht, sollte der Boden vorbereitet werden. Damit die jungen Pflanzen sich wohlfühlen, ist ein lockerer und nährstoffreicher Boden notwendig. Graben Sie dafür die Erde zwei Monate vor dem Setzen um und lockern Sie sie auf.
Entfernen Sie Beikräuter und grobe Steine, damit die Wurzeln sich ungehindert ausbreiten können. Für eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen eignet sich ein organischer Dünger wie Laubkompost oder Hornspäne.
Tipp: Kein Laubkompost zur Hand? Alternativ können Sie auf einen speziellen Beerendünger zurückgreifen. Gartenkompost sollten Sie allerdings weglassen, da dieser aufgrund des Kalkgehalts für Erdbeeren ungeeignet ist.
Mischkultur beachten: die besten Partner für Erdbeeren
Erdbeeren sind mit sich selbst unverträglich und mögen es nicht, jedes Jahr am selben Standort zu stehen. Gepflanzt werden die Früchte nur in Beete, auf denen vier bis fünf Jahre keine Fragaria gestanden sind. Es sollten auch keine Kartoffeln, Gurken oder Tomaten in der Fruchtfolge vor Erdbeeren in der Erde gewesen sein.
Haben Sie die Ableger im Herbst in die Erde gebracht, können Sie Wintersalat, Spinat oder Feldsalat dazwischen pflanzen. Im zweiten Standjahr eignen sich Buschbohnen, Knoblauch, Lauch und Zwiebeln als gute Nachbarn für Erdbeeren.
Pflanzen von Erdbeeren: so wird’s gemacht
Ob gekaufte oder selbst vermehrte Erdbeerpflanzen, sobald das Beet vorbereitet ist, dürfen sie umziehen. Das Vorgehen ist dabei das gleiche:
- Vor dem Aussetzen sollten die Pflanzen gut gewässert
- Erdbeeren benötigen zum Wachsen ausreichend Platz. Setzen Sie die Pflänzchen mit einem Abstand von 25 Zentimetern nebeneinander. Zwischen den Reihen sollte der Abstand 60 Zentimeter betragen.
- Die Pflanzen dürfen nicht zu tief eingepflanzt werden, da sie sonst schlecht anwurzeln und gedeihen. Die optimale Pflanztiefe ist, wenn das Herz mit der Erdoberfläche auf gleicher Höhe ist.
- Bei wurzelnackten Pflanzen heben Sie ein Pflanzloch aus, in dem die Wurzeln sich ohne abzuknicken verteilen können.
- Für das erfolgreiche Anwurzeln ist regelmäßiges Gießen
Nach dem Pflanzen: Erdbeeren richtig pflegen
Bis die Wurzeln Fuß gefasst haben, sollte die Erde nicht austrocknen. Es gilt: regelmäßig und ausreichend wässern. Allerdings ist Staunässe zu vermeiden, da dies Fäulnis und Pilzkrankheiten wie Grauschimmel begünstigt.
Sobald sich die ersten Blüten zeigen, sollten Sie die Pflanzen mulchen. Dazu eignen sich Stroh, angetrockneter Rasenschnitt oder eine spezielle Gemüsewolle. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die leckeren Früchte liegen nicht auf der Erde auf und bleiben sauber. Erregern von Krankheiten wird es somit erschwert, die reifenden Beeren zu befallen. Zudem unterdrückt es das Wachstum von Beikräutern und sorgt dafür, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt.
Sind die reifen Früchte abgeerntet, sollten Erdbeeren zurückgeschnitten werden. Altes Laub kostet die Pflanze Kraft, die sie für die Anlage neuer Blütenknospen benötigt. Entfernen Sie alte Blätter und nicht benötigte Kindeln, lassen Sie das Herz der Staude aber stehen. Daraus treibt sie wieder aus.
Sobald die Blätter entfernt wurden, sollten die Pflanzen mit einem organischen Dünger, etwa Laubkompost oder Beerendünger, versorgt werden. Auf mineralische Düngemittel als auch Kompost aus dem Garten sollten Sie verzichten, da die Stauden diese schlecht vertragen. Diese enthalten zu viele Salze sowie Stickstoff.
Die besten Sorten für Garten, Hochbeet und Balkon
Erdbeeren werden grob in zwei Arten unterteilt, aus denen wiederum unterschiedliche Sorten ausgehen.
Die Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa) ist eine Kreuzung der Chile-Erdbeere und der nordamerikanischen Scharlacherdbeere, die wiederum in einmaltragende und remontierende Erdbeeren gegliedert wird. Diese Beeren sind in vielen Gärten zu finden, da sie sich durch einen großen Fruchtkörper mit festem Fruchtfleisch auszeichnen. Beliebte Sorten der einmaltragenden Erdbeere sind „Honeoye“, „Daroyal“ oder „Sonata“. Ältere Sorten wie „Mieze Schindler“ oder „Königin Louise“ überzeugen Liebhaber mit besonders aromatischen Früchten. Vertreter der immertragenden Sorten sind „Flamenco“ oder „Mara de Bois“.
Aus der Walderdbeere (Fragaria vesca) stammt die heute beliebte Monatserdbeere, die von Juni bis Oktober kleine, dafür sehr leckere Früchte hervorbringt. Allerdings hat diese Sorte einen Nachteil: Sie bildet keine Ausläufer und lässt sich nur über Samen vermehren. Beliebte Sorten sind „Rügen“ oder „Alexandria“.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich Erdbeerpflanzen ins Hochbeet setzen?
Erdbeeren eignen sich hervorragend für die Pflanzung im Hochbeet, da es bereits mit nährstoffreicher Erde aufgefüllt ist. Ansonsten gelten die gleichen Anbaubedingungen wie bei der Pflanzung im Gartenbeet. Hier ist es wichtig, dass Sie die Jungpflanzen bedarfsgerecht gießen und nicht austrocknen lassen. Bis auf Walderdbeeren, die die Wärme im Hochbeet nicht mögen, eignen sich nahezu alle Sorten. Klettererdbeeren oder andere rankende Sorten eignen sich besonders für die Pflanzung am Rand. So können sie nach unten wachsen und der Platz wird optimal ausgenutzt.
Wie werden Erdbeeren auf dem Balkon gepflanzt?
Die leckeren Früchte wachsen auch auf kleinem Platz – in Töpfen auf dem Balkon oder der Terrasse. Als Flachwurzler benötigen Erdbeeren ein flaches Pflanzgefäß, etwa runde Töpfe mit einem Durchmesser von 18 Zentimetern oder längliche Balkonkästen. Diese sollten mit einer hochwertigen Komposterde aufgefüllt werden. An einem vollsonnigen Standort entwickeln die Stauden besonders süße Früchte. Achten Sie darauf, die Erdbeeren regelmäßig zu wässern, da in Töpfen der Wasserbedarf höher ist. Auch die Nährstoffe sind schnell aufgebraucht, weshalb Sie die Pflanzen alle 14 Tage mit einem organischen Flüssigdünger versorgen sollten. Nach der Ernte sollte das Laub zurückgeschnitten werden.
Tipp: Bei einem geringen Platzangebot eignen sich Monatserdbeeren oder remontierende Sorten, die viele Ausläufer bilden (Hänge- und Klettererdbeeren) und einen hohen versprechen.
Was ist beim Anbau von Klettererdbeeren zu beachten?
An sich ist eine Klettererdbeere keine Kletterpflanze. Vielmehr bildet die Staude vermehrt Ausläufer, mit denen sie sich an einer Rankhilfe hochzieht. Vorteil: Die leckeren Früchte sind in luftige Höhe vor hungrigen Schnecken sicher und Sie müssen sich beim Pflücken nicht bücken. Eine Klettererdbeere macht im Beet als auch Topf eine gute Figur. Bester Zeitpunkt zum Pflanzen ist von April bis Mitte Juni. Für besonders aromatische Früchte ist ein vollsonniger Standort in einer humosen und nährstoffreichen Erde wichtig. Der Austrieb und die Blütenbildung kostet die Pflanze Kraft, weswegen sie alle 14 Tage eine Düngergabe benötigt. Sobald die Kindeln lang genug sind, müssen diese am Spalier befestigt werden.
Muss ich Erdbeeren winterfest machen?
Der Winter naht und viele Gewächse im Garten müssen vor der drohenden Kälte geschützt werden. Haben Sie die Jungpflanzen rechtzeitig in die Erde gebracht – bis Mitte August, wurzeln sie bis zum Winter an und überstehen auch Minusgrade. Bei Pflanzen im zweiten Standjahr sollte nach der Ernte das alte Laub zurückgeschnitten werden. Das schützt sie vor einem Befall mit Krankheiten und sie gehen gestärkt in die nächste Saison. Fragaria sind robuste Pflanzen, die keinen zusätzlichen Winterschutz benötigen.
Lediglich eine Erdbeerkultur im Topf sollte bei anhaltendem Frost in Vlies eingepackt und mit Stroh abgedeckt werden. Achtung: Denken Sie daran, Erdbeeren auf dem Balkon an frostfreien Tagen zu gießen.