Spinat pflanzen – so klappt der Anbau im Garten
Idealer Standort für Spinat
Echter Spinat (Spinacia oleracea) wurzelt verhältnismäßig tief. Seine rötlichen Pfahlwurzeln wachsen bis zu 30 Zentimeter tief. Deshalb gedeiht das grüne Blattgemüse am besten auf einem humosen und durchlässigen Boden. Spinat wächst sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten.
Bereiten Sie zuerst den Boden vor, bevor Sie mit dem Aussähen beginnen. Entfernen Sie Unkraut und lockern Sie die Erde auf. Im Normalfall benötigen Spinatpflanzen keine Extraportion Nährstoffe, da sie zu den Schwachzehrern gehören. Bei einem nährstoffarmen Boden schadet es allerdings nicht, etwas reifen Kompost in die Erde einzuarbeiten.
Spinat anbauen: Mischkultur und Fruchtfolge beachten
Spinat hat eine kurze Kulturzeit und eignet sich daher optimal als Vor- oder Nachkultur. So vermeiden Sie einen einseitigen Nährstoffentzug und bessern den Boden auf.
Problematisch wird es allerdings, wenn Sie Spinat mit Pflanzen der gleichen Familie nacheinander anbauen. Dazu zählen Mangold und Rote Beete.
Auch Spinat selbst sollten Sie drei Jahre nicht am gleichen Standort pflanzen. Das führt sonst zu einem geringen Ertrag und zieht obendrein ungebetene Schädlinge an.
Besonders gut kommt Spinat dagegen aus mit:
- Auberginen
- Bohnen
- Erbsen
- Radieschen
- Gurken
- Tomaten
- Sellerie
Aussaat von Spinat
Ist der Boden vorbereitet, kann es mit der Aussaat losgehen. Das Blattgemüse können Sie bedenkenlos im Freiland aussähen, ohne es vorzuziehen. So gehen sie dabei vor:
- Ziehen Sie im vorgesehenen Beet eine Rille, die etwa zwei bis drei Zentimeter tief ist.
- Legen Sie die Samenkörner in einem Abstand von drei Zentimetern auf die Erde.
- Schließen Sie die Saatrillen und drücken Sie die Erde im Anschluss leicht an. Als Dunkelkeimer keimt Spinat am besten, wenn die Samen vollständig mit Erde bedeckt sind.
- Gießen Sie nach der Aussaat die Erde gut an. Blattspinat benötigt zum erfolgreichen Keimen einen stetig feuchten Boden. Gießen Sie daher regelmäßig.
- Stehen die jungen Pflänzchen zu dicht, sollten Sie diese vereinzeln.
- Je nach Witterung ist das gesunde Gemüse nach vier bis acht Wochen erntereif.
Aussaat im Frühjahr
Als Langtagpflanze neigt Spinat bei langen Licht- und kurzen Dunkelphasen zu schießen. Deshalb empfiehlt es sich, ihn in den kälteren Monaten anzubauen.
Frühjahrspinat können Sie ab Mitte März bis Anfang Mai direkt ins Beet aussähen. Möchten Sie im Sommer nicht auf frischen Spinat verzichten, greifen Sie auf schossfeste Sommersorten zurück.
Spinatpflanzen vertragen zwar leichten Frost, Kälteeinbrüche machen aber auch ihnen zu schaffen.
Mit einem Vlies können Sie die jungen Pflänzchen schützen. Dies hat noch einen weiteren Vorteil, denn die schützende Schicht hält zudem Schädlinge fern.
Gut zu wissen: Im Frühjahr gepflanzter Spinat hat einen geringeren Gehalt an Oxalsäure und schmeckt daher milder.
Aussaat im Herbst
Im Herbst gepflanzter Spinat versorgt Sie als Wintergemüse in kalten Wintertagen mit Vitaminen. Wollen Sie das gesunde Blattgemüse im Winter ernten, ist der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen ab Ende August bis Anfang Oktober. Wählen Sie schon im Vorfeld frostharte Sorten aus, um bis ins Frühjahr ernten zu können.
Die letzte Aussaat sollte noch vor dem Frost erfolgen, da die Saatkörner bei zu niedrigen Temperaturen nicht keimen. Wird es langsamer kälter, empfiehlt es sich, das zarte Grün mit einem Vlies abzudecken.
Tipp: Schützen Sie Ihre Spinatplanzen vor gefräßigen Schnecken. Haben Sie die zarten Blätter erst entdeckt, fressen sie über Nacht die gesamte Pflanze auf, bis nur ein kläglicher Stiel übrig bleibt.
Spinat richtig pflegen
Wenn Sie den Boden vor der Aussaat mit Kompost angereichert haben, reicht das dem Blattgemüse vollkommen aus. Eine zusätzliche Düngung während des Wachstums ist danach nicht mehr nötig. Im Gegenteil: Düngen Sie Spinatpflanzen zu viel, speichert das Gemüse Nitrat in den Blättern.
Gartenspinat ist durstig und benötigt viel Wasser, um sich zu entwickeln. Insbesondere nach der Aussaat ist es wichtig, die Erde stets feucht zu halten. Regelmäßiges Gießen ist daher unerlässlich, sonst werden die Blätter welk.
Vermeiden Sie jedoch Staunässe. Halten Sie zusätzlich die Erde frei von Unkraut und zupfen Sie dieses bei Bedarf heraus.
Spinat ernten
Etwa sechs Wochen nach der Aussaat können Sie mit der Ernte einzelner Blätter beginnen.
Schneiden Sie dazu die äußeren Blätter über dem Boden ab und lassen Sie das Herz stehen. Daraus treibt die Pflanze immer wieder aus, sodass Sie den Spinat bis zu viermal beernten können.
Die ersten, zarten Blätter eignen sich besonders als Rohkost für Salate oder in Smoothies.
Haben Sie ausreichend Spinat im Garten, können Sie auch die gesamte Pflanze abschneiden.
Ernten Sie den Spinat, bevor er in die Blüte geht, sonst werden die Blätter bitter und ungenießbar.
Tipp: Lassen Sie nach der Ernte die Wurzel im Boden stecken. Diese lockert den Boden auf und gibt Nährstoffe an nachfolgende Kulturen ab.
Häufig gestellte Fragen
Spinat pflanzen im Hochbeet – geht das?
Ein Hochbeet eignet sich ideal für den Anbau von Spinat. Dies hat den Vorteil, dass Sie sich beim Ernten nicht bücken müssen. Besonders als Vorkultur ist Spinat es zu empfehlen. Beim Aussäen gehen Sie wie bei der Aussaat im Freiland vor. Achten Sie auch hier darauf, die Erde zuvor mit Kompost anzureichern.
Spinat im Topf ziehen – was ist zu beachten?
Wer keinen eigenen Garten hat, aber nicht auf die grüne Vitaminbombe verzichten möchte, kann einen Topf nutzen. Achten Sie darauf, dass der Pflanztopf mindestens 30 Zentimeter tief ist, damit der Spinat sich gut entwickeln kann. Da im Topf Wasser schneller verdunstet, ist regelmäßiges Gießen wichtig. Vermeiden Sie jedoch Staunässe. Als Substrat eignet sich normale Blumenerde.
Wie kann ich frischen Spinat lagern?
Frisch geernteter Spinat hält sich in ein feuchtes Tuch gewickelt etwa zwei Tage im Kühlschrank. Zur längeren Lagerung empfiehlt es sich, den Blattspinat einzufrieren. Blanchieren Sie das Blattgemüse kurz und schrecken es in Eiswasser ab. Danach können Sie überschüssige Flüssigkeit ausdrücken und den Spinat einfrieren.
Darf ich Spinat aufwärmen?
Früher wurde abgeraten, Spinat aufzuwärmen, da Bakterien das enthaltene Nitrat in Nitrit umwandeln. Das ist ein natürlicher Prozess, den Sie allerdings verlangsamen können, indem Sie Speisen mit Spinat kühl lagern, etwa im Kühlschrank. So können Sie am nächsten Tag das Gericht bedenkenlos verzehren.