Mangold pflanzen – Tipps von der Aussaat bis zu Ernte
Der richtige Standort für Mangold
Mangold (Beta vulgaris) ist ein pflegeleichtes Gemüse, das sogar Gartenneulingen eine reiche Ernte beschert. Auffällig an diesem Gemüse sind die breiten Blätter sowie kräftigen Stiele, die in verschiedenen Farben für Abwechslung im Beet und auf dem Teller sorgen.
Wer aufmerksam hinsieht, erkennt schnell die Ähnlichkeit zur Roten Beete. Dies liegt am gleichen Ursprung, den beide Gemüse miteinander teilen. Botanisch betrachtet gehören sie zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Doch während bei der Beete nur die Knolle auf dem Teller landet, werden beim Mangold Blätter und Stängel verzehrt.
Das aromatische Blattgemüse stammt aus dem Mittelmeerraum und wünscht sich im Beet ähnliche Bedingungen. Am liebsten steht Mangold windgeschützt an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Idealerweise ist der Boden humos und nährstoffreich. Aber auch mit einem höheren Lehmanteil kommt das Gemüse zurecht und wächst zuverlässig.
Mangold vorziehen oder direkt aussäen?
Mangold im Haus vorziehen hat mehrere Vorteile. Zum einen schützen Sie die Pflanzen vor Spätfrösten, die noch bis Mitte Mai auftreten können. Gleichzeitig verschaffen Sie ihnen einen Wachstumsvorsprung und können früher sowie länger ernten. Ein weiterer Vorteil: die jungen Pflanzen werden nicht von Schnecken verspeist!
Das Vorziehen ist einfach und erfordert keinen grünen Daumen. Idealer Zeitpunkt für das Vorziehen ist ab Mitte März. So gehen Sie dabei vor:
- Füllen Sie dazu kleine Töpfchen mit Anzuchterde auf und verteilen Sie das Saatgut darauf. Mangold ist ein Dunkelkeimer, weshalb die Samen mit einer zwei Zentimeter dicken Schicht Erde bedeckt werden sollten.
- Für ein erfolgreiches Keimen sollte das Substrat feucht, aber nicht zu nass, gehalten werden.
- Bei einer Keimtemperatur von 18 Grad Celsius zeigen sich nach etwa 14 Tagen die ersten Keimblätter.
- Aus einem Saatkorn entstehen oft mehrere Pflanzen und sollten, sobald das erste Blattpaar ausgebildet ist, pikiert werden.
Kein Platz auf der Fensterbank für Anzuchttöpfe? Von April bis Juni lässt sich das bunte Gemüse direkt im Freiland aussäen. Da bis Mai noch Fröste drohen können, sollten Sie das Beet bei einer frühen Aussaat mit einem Vlies abdecken.
Mangold pflanzen: darauf ist zu achten
Bevor das Blattgemüse ausgesät oder ausgepflanzt werden kann, muss das Beet vorbereitet werden. Entfernen Sie zunächst sämtliche Beikräuter, die das Gemüse am Wuchs hindern. Lockern Sie anschließend die Erde auf und mischen Sie für eine optimale Versorgung einen organischen Langzeitdünger unter. Ist dies erledigt, dürfen die vorgezogenen Jungpflanzen in das Beet umziehen. Für breite Blätter und dicke Stiele ist ein ausreichender Pflanzabstand von 40 Zentimetern notwendig.
Wollen Sie Mangold direkt aussäen, ziehen Sie zwei Zentimeter tiefe Saatrillen und verteilen Sie die Saatkörner darauf. Bedecken Sie alles mit Erde und gießen Sie alles gut an. Sobald sich die Keimlinge zeigen, müssen Sie die Pflänzchen auf einen Abstand von 30 bis 40 Zentimeter vereinzeln.
Auf gute Nachbarschaft: ideale Beetpartner für Mangold
Mutter Natur sieht keine Monokultur vor, in der Pflanzen still und leise vor sich hin wachsen. Sie sind auf eine gute Nachbarschaft angewiesen, die sich gegenseitig mit ihren Eigenschaften stärken und fördern. Auch Mangold profitiert von einer Mischkultur. Wächst er neben Bohnen, Erbsen, Karotten, Kohlrabi oder Salat, führt das zu einer verbesserten Nährstoffaufnahme und hält zusätzlich Schädlinge fern.
Es gibt allerdings auch Pflanzen, die weniger für eine Mischkultur geeignet sind. Gurken, Kartoffeln, Rote Beete, Spinat oder Tomaten haben ähnliche Ansprüche an Nährstoffe im Boden und zählen zu den schlechten Nachbarn. Steht Mangold neben ihnen, führt es zu einem verminderten Ertrag oder Krankheiten.
Nach dem Pflanzen: Mangold pflegen
Haben die jungen Mangoldpflanzen Wurzeln geschlagen, sind sie relativ pflegeleicht und benötigen nur wenige Zuwendungen vom Gärtner. Für zarte Blätter muss das Blattgemüse regelmäßig gewässert werden. Besonders in trockenen Phasen sollten Sie täglich zur Gießkanne greifen, da die Stiele sonst schnell anfangen zu hängen.
Tipp: Versorgen Sie die Pflanze auch nach der Ernte weiterhin mit ausreichend Wasser für einen Neuaustrieb. So haben Sie über einen langen Zeitraum stets frisches Gemüse zur Hand.
Als Mittelzehrer kommt Mangold mit einer moderaten Düngung zurecht. Wurde der Boden vor dem Auspflanzen mit Hornspänen oder reifem Kompost angereichert, sind weitere Düngergaben nicht mehr notwendig.
Mangold ernten und lagern
Etwa acht Wochen nach der Aussaat ist Blattmangold erntereif. Bei Stielmangold müssen Sie etwas geduldiger sein: Er ist nach etwa 12 Wochen erntereif. Geerntet werden (ähnlich wie beim Pflücksalat) stets die äußeren Blätter. Das Herz bleibt stehen und treibt immer wieder aus. So haben Sie bis zum späten Herbst kontinuierlich Nachschub an frischem Gemüse.
Nach der Ernte sind abgeschnittene Blätter nicht lange haltbar und sollten rasch verarbeitet werden. Werden Stiele und Blätter in ein feuchtes Tuch gewickelt, bleiben sie bis zu zwei Tage im Kühlschrank frisch.
Bei einer Mangold-Schwemme können Sie Blätter sowie Stiele einfrieren. Dafür muss das Gemüse zunächst blanchiert und portioniert werden. Tiefgekühlt es bis zu einem Jahr haltbar.
Mangold in bunten Farben: die beliebtesten Sorten
Das gesunde Blattgemüse wird in Blatt- oder Schnittmangold sowie Stiel- oder Rippenmangold unterschieden. Je nach Sorte erstrahlt Mangold in leuchtenden Farben, die von weiß über gelb bis rot reichen.
Blattmangold erkennen Sie an den dünnen Rippen und den breiten Blättern. Ob roh oder gegart, er schmeckt zart-herb und findet in der Küche unterschiedliche Verwendung. Geschmacklich erinnert er an Spinat und kann auf die gleiche Weise zubereitet werden. Eine beliebte Sorte mit zarten, grünen Blättern sind „Bionda da Taglio“, „Verde da Taglio“ oder „Grüner Schnitt“. Wer es bunter mag, wird an der Sorte „Charlie“ seine Freude haben. Die roten Stiele schmecken jung geerntet besonders mild und verleihen Salaten eine exquisite Note.
Stielmangold zeichnet sich durch fleischige Rippen und voluminösen Blätter aus, die geschmacklich Spargel sehr nahekommen. Je nach Sorte leuchten die Stängel in bunten Farben, etwa „Bright Yellow“ in gelb, „Vulkan“ in knalligem rot oder „Pink Passion“ in leuchtendem pink. Wer eine klassische Variante bevorzugt, findet mit „Silver Rib“ und „Walliser“ weißstielige Sorten mit einem hohen Ertrag.
Unsere Empfehlung: Wer sich bei der großen Auswahl nicht entscheiden kann, für den hält der Handel bunte Mischungen mit roten, gelben, violetten und weißen Sorten unter dem Namen „Rainbow“ bereit.
Häufig gestellte Fragen
Mein Mangold blüht – was tun?
Mangold ist eine zweijährige Pflanze, die erst im zweiten Standjahr Blüten bildet. Unter ungünstigen Bedingungen, etwa einem falschen Standort oder Trockenstress, kann die Pflanze schon im ersten Jahr schießen. Um dies zu verhindern, sollten Sie Mangold regelmäßig wässern. Bemerken Sie dennoch Blütenstände, können Sie diese herausreißen und die Pflanze somit am Blühen hindern.
Die geschossenen Mangoldpflanzen sind zwar nicht giftig, allerdings verändern sich Struktur und Geschmack des Gemüses. Zusätzlich reichert sich in den Stängeln wie beim Rhabarber Oxalsäure an, die zu Nierensteinen führen kann. Vom Verzehr wird daher abgeraten.
Was ist beim Mangold Pflanzen im Hochbeet zu beachten?
Steht das Hochbeet an einem sonnigen und windgeschützten Plätzchen, bietet es optimale Voraussetzungen für Mangold. Hier gelten die gleichen Regeln wie für den Anbau im Freiland. Lockern Sie vor der Aussaat die Erde auf und mischen Sie für eine optimale Versorgung Kompost oder Hornspäne unter. Ab Mitte April können Sie entweder Jungpflanzen auspflanzen oder mit der Direktaussaat anfangen. Für einen gesunden Wuchs sollten Sie etwa 30 Zentimeter Abstand einhalten und das Wässern nicht vergessen.
Kann ich Mangold noch im Herbst aussäen?
Die Aussaat im Herbst ist vom Standort und der gewählten Sorte abhängig. Möchten Sie Mangold noch bis zu den ersten Frösten ernten, können Sie das Blattgemüse bis August aussäen. Die Ernte erfolgt dann im Oktober. Besonders gut eignen sich Sorten wie „Bright Lights“ oder „White Solver“.
Steht Ihnen ein Gewächshaus zur Verfügung, müssen Sie auf Anbautermine keine Rücksicht nehmen. Mangold verträgt sogar Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius und kann hier das ganze Jahr über angebaut und geerntet werden.