Ist die Glockenblume winterhart? Tipps zur Überwinterung
Winterharte Glockenblumen
Glockenblumen (Campanula) sind überall auf der Nord- und teilweise auch auf der Südhalbkugel verbreitete Blühpflanzen.
Viele der rund 300 Arten gedeihen dort, wo Winter kalt, frostig und mit Schneefall verbunden sind. Diese Arten sind dann auch voll winterhart.
Dennoch gibt es in unseren Gartencentern auch einige Sorten, die aus südlichen Gefilden stammen. Ursprünglich in Italien oder Südfrankreich beheimatete Glockenblumen kommen mit den mitteleuropäischen Wintern nicht ganz so gut klar.
Tipp: Bevor Sie Ihre Pflanzen für den Winter vorbereiten, sollten Sie sich nach der Glockenblumen Art erkunden.
Glockenblumen, die grundsätzlich winterhart sind:
• Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
• Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
• Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
• Alpen-Glockenblume (Campanula alpina)
• Kaukasus-Glockenblume (Campanula raddeana)
• Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
Empfindlich sind dagegen diese, da sie aus dem Süden Europas stammen:
• Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
• Marienglockenblume (Campanula medium)
• Stern-Glockenblume (Campanula isophylla)
Nicht vollständig winterharte Sorten halten Minusgrade aus, wenn sie nur kurz anhalten und danach wieder höhere Temperaturen herrschen. Die voll winterharten Glockenblumen trotzen Schnee und Kälte in der Regel ohne Probleme.
Selbst bei den winterharten Sorten erfriert der oberirdische Teil der Pflanze im Winter. Die eigentliche Pflanze ist im unterirdischen Rhizom zuhause und überdauert geschützt im Erdreich die kalte Jahreszeit.
Im Frühjahr treibt die Glockenblume dann neu aus.
Gut zu wissen: Das ebenfalls zu den Glockenblumengewächsen zählende Männertreu (Lobelia erinus) stammt aus Afrika und kann bei uns wirklich nur als einjährige Pflanze kultiviert werden.
Glockenblumen überwintern
Winterharte Arten benötigen im Grunde keinen besonderen Winterschutz. Sie können je nach Standort die Pflanzung mit etwas Tannenreisig abdecken, um das Rhizom zu schützen.
Im Frühjahr müssen Sie die Zweige rechtzeitig wieder wegnehmen, damit das Erdreich und die jungen Triebe ausreichend Luft und Licht bekommen.
Haben Sie Ihre mehrjährige und winterharte Glockenblume in einen Kübel gepflanzt, sollte der im Winter vor dem kompletten Durchfrieren geschützt werden. Dabei helfen spezielle Vliese, Abdeckungen und eine Isolation zum Boden hin (Styroporplatte).
Nicht-winterharte Glockenblumen werden bei uns oft als „einjährig“ verkauft, dabei sind sie eigentlich mehrjährig, wenn man sie richtig überwintert. Die südlichen Glockenblumen kommen ähnlich wie Geranien mit Temperaturen zwischen 0 °C und 10 °C in der Regel sehr gut klar.
Im Kübel können Sie in einem Kellerraum oder in der Garage überwintern. Ausgepflanzte einjährige Glockenblumen werden dagegen sehr wahrscheinlich erfrieren, selbst wenn Sie sie abdecken.
Häufig gestellte Fragen
Sind Glockenblumen giftig?
Glockenblumen enthalten keine giftigen Substanzen. Sie sind aber auch nicht unbedingt als Futter für Nutztiere geeignet. Hühner oder Kaninchen knabbern vielleicht mal an ihnen, insgesamt sind Glockenblumen aber ein weniger schmackhaftes Futter für Pflanzenfresser.
Wann blühen die Stauden?
Glockenblumen blühen je nach Art und Region von Juni bis September in den Farben Blau, Violett, Rosa oder Weiß. Damit die Pflanze möglichst viele Blüten ausbildet, sollte sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort haben.