Blattläuse bekämpfen – 10 effektive Mittel, die helfen!
Blattläuse erkennen: Sind meine Pflanzen befallen?
Weltweit gibt es etwa 5000 verschiedene Blattläuse (Aphidoidea), die unterschiedliche Pflanzen befallen. In Mitteleuropa kommen 800 Arten vor, die sich in ihrer Färbung und Größe unterscheiden.
Jede der Blattlausarten bevorzugt einen bestimmten Wirt.
Neben Pflanzen im Nutzgarten machen sich die kleinen Tiere auch im Ziergarten auf Gehölzen breit, beispielsweise befallen Baumläuse Nadelgehölze.
Die Lästlinge sind kleine Insekten, die mit bloßem Auge erkennbar sind. Sie befallen überwiegend Blätter und junge Triebe, da sie hier am einfachsten an den zuckerhaltigen Pflanzensaft gelangen.
Beim Saugen übertragen sie Krankheitserreger, die der Pflanze zusätzlich schaden. Aus diesem Grund ist bereits beim leichtem Befall schnelles Handeln gefragt, um die Schädlinge aufzuhalten.
Gut zu wissen: Honigtau lockt neben Ameisen auch Wespen und Bienen an. Letztere stellen daraus Honig her!
Einen Befall erkennen Sie, wenn die Pflanze zunehmend krank aussieht. Meist sitzen die gelben, grünen, roten oder schwarzen Läuse an der Unterseite der Blätter.
Gelblich verfärbte, eingerollte Blätter und klebriger Honigtau sind oft ein sicheres Indiz für die Schädlinge im Garten.
Blattläuse kommen selten allein – oft leben sie in Symbiose mit Ameisen und richten zusammen großen Schaden an.
Was tun gegen Blattläuse?
Damit Blattläuse im heimischen Garten erst gar nicht auftauchen, können Sie durch vorbeugende Maßnahmen den Schädlingen den Lebensraum ungemütlich machen.
Überlegen Sie schon beim Anlegen des Gartens, was Sie pflanzen wollen und wählen einen optimalen Standort.
Gesunde Pflanzen sind resistenter und wehren Schädlinge besser ab.
Passen Sie jedoch beim Düngen auf: Düngen Sie zu großzügig, fördert es den Wuchs junger Blätter und Triebe, die viele Aminosäuren und Eiweiße enthalten.
Für Blattläuse ein regelrechter Gaumenschmaus auf dem Silbertablett. Daher gilt: Düngen Sie nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel!
Ein weiterer Tipp im Kampf gegen Blattläuse: Legen Sie Mischkulturen an.
Das erschwert es den Schädlingen, auf benachbarte Pflanzen überzugehen. Wichtig dabei ist, dass Sie genügend Abstand einhalten.
Außerdem mögen Blattläuse den Duft bestimmter Kräuter (Oregano, Thymian, Bohnenkraut) und Blumen (Lavendel) nicht. Pflanzen Sie deshalb bewusst richtige Beetpartner zusammen. Neben Blattläusen hält es weitere Lästlinge wie Schnecken fern.
Blattläuse bekämpfen mit Hausmittel – Die 10 effektivsten Mittel
Viele Gartenliebhaber wollen verständlicherweise kein synthetisches Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse im Garten einsetzen. Der Handel ist voll davon, doch sie bergen das Risiko neben den Schädlingen auch Nüztlinge zu bekämpfen. Biologische Mittel sind für den Garten die bessere Wahl.
Die meisten Gärtner haben die nötigen Zutaten im Haushalt. Blattläuse mit Hausmittel bekämpfen ist eine kostengünstige und effektive Methode.
Unsere 10 Mittel sind bewährte Hausmittel, die effektiv Blattläuse an Pflanzen bekämpfen ohne Nützlinge zu gefährden.
1. Mit Wasser abspritzen
Bei nur geringem Befall reicht es oft schon, die betroffene Pflanze mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Sind die Schädlinge erstmals entfernt, schaffen sie es nicht mehr die Pflanze hochzuklettern.
Beobachten Sie die befallenen Pflanzen genau. Befinden sich am nächsten Tag noch welche darauf, wiederholen Sie den Vorgang. Hilft das nicht, greifen Sie zu einem weiteren Hausmittel.
2. Ackerschachtelhalmjauche
Für die Jauche benötigen Sie etwa 20 Gramm getrocknetes Ackerschachtelhalmkraut. Dieses bekommen Sie in Apotheken oder Online-Shops. Geben Sie das Kraut in einen Liter Wasser und lassen es 24 Stunden ziehen. Anschließend geben Sie 5 Liter kaltes Wasser zum Sud, um die Flüssigkeit zu verdünnen.
Füllen Sie einen Teil der Jauche in eine Sprühflasche und besprühen damit einmal die Woche alle betroffenen Pflanzen.
3. Brennesselsud
Tipp: Lassen Sie die angesetzte Brühe etwa 2 Wochen stehen, erhalten Sie Brennnesseljauche – ein ausgezeichnet organischer Dünger!
Für ein Brennnesselsud bzw. –brühe geben Sie etwa ein Kilogramm Brennnesseln in ein ausreichend großes Gefäß. Gießen Sie 10 Liter Wasser dazu und lassen das Ganze über Nacht stehen.
Am nächsten Morgen besprühen Sie das geschädigte Grün und wiederholen die Prozedur gegebenenfalls.
4. Knoblauch und Zwiebel
Knoblauch und Zwiebeln verströmen einen intensiven Duft, den die kleinen Plagegeister meiden. Sie können vorbeugend Zwiebeln oder Knoblauch stecken, in Mischkultur mit geeigneten Partnern ist das ein bewährtes Mittel gegen unterschiedliche Lästlinge im Garten.
Sind die Blattläuse schon da, bereiten Sie einen Tee aus 3 Liter Wasser und einer Zwiebel oder 50 Gramm frischem Knoblauch. Nach dem Aufkochen lassen Sie den Tee auskühlen und sieben ihn ab. Anschließend die Pflanzen unverdünnt mit der Flüssigkeit besprühen.
5. Neemöl
Neemöl wird aus den Samen des Neembaumes gewonnen und enthält den Wirkstoff Azadirachtin. Es gibt zwei Wege der Anwendung: Entweder geben Sie das Öl ins Gießwasser oder sprühen die Pflanzen damit ein. Es reichen wenige Tropfen aus, um eine effektive Wirkung zu erzielen.
Pflanzen nehmen den Wirkstoff auf und geben ihn an die Läuse ab, wenn diese den Pflanzensaft trinken. Azadirachtin hemmt die Entwicklung der Blattläuse und sie gehen zugrunde.
6. Oregano
Oregano können Sie auf zwei Arten im Garten gegen einen Blattlausbefall einsetzen. Zum einen als Beetpartner in Mischkultur und zum anderen als Tee, mit dem Sie die Pflanzen besprühen.
Für den Tee benötigen Sie 10 Gramm getrockneten Oregano, den Sie mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Lassen Sie den Tee etwa eine halbe Stunde ziehen, sieben ihn ab und verdünnen in anschließend im Verhältnis 1:3. Sprühen Sie betroffene Stellen damit ein und wiederholen den Vorgang gegebenenfalls.
7. Rapsöl
Besonderes bei stärkerem Befall bietet Rapsöl als natürliches Insektizid schnelle Hilfe.
Verrühren Sie Rapsöl und Wasser in einem Verhältnis 70:30. Damit das Öl sich besser mit dem Wasser vermischt, geben Sie einige Tropfen Spülmittel dazu. Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche und besprühen die gesamte Pflanze damit.
Das Öl bildet auf den Läusen einen dünnen Ölfilm, durch den sie letztlich absterben.
Bitte beachten Sie: Dieses Hausmittel wird nur bei ausgewachsenen Pflanzen angewandt. Bei Jungpflanzen hemmt es den Wuchs!
8. Schwarzer Tee
Die im Tee enthaltenen Gerbstoffe töten Blattläuse. Übergießen Sie zwei Teebeutel Schwarztee mit einem Liter kochendem Wasser und lassen den Tee mindestens 15 Minuten ziehen. Ist der Tee ausgekühlt, füllen Sie ihn in eine Sprühflasche und besprühen damit die gesamte Pflanze.
Wiederholen Sie die Prozedur alle 3 Tage bis alle Läuse verschwunden sind.
9. Spülmittel und Seifen
Blattläuse mit Spülmittel bekämpfen ist zwar ein beliebtes Hausmittel, aber wir raten davon ab. Dadurch gelangen im Spülmittel enthaltene künstliche Inhaltstoffe und Mikroplastic in die Umwelt.
Eine alternative ist die klassische Schmierseife, die ganz ohne Zusatzstoffe auskommt. Für eine effektive Bekämpfung lösen Sie 50 Gramm der Schmierseife in einem Liter warmen Wasser auf. Eine stärkere Wirkung erzielen Sie, wenn Sie zusätzlich noch einen halben Esslöffel Alkohol unterrühren. Füllen Sie die Flüssigkeit in eine Spritzflasche und besprühen die befallene Pflanze damit.
10. Nützlinge
Auch wenn Blattläuse verrufen sind, nehmen sie im Ökosystem einen wichtigen Platz ein. Sie produzieren Honigtau, welcher als Nahrung für weitere Tiere und Insekten dient und stellen selbst eine Nahrungsquelle dar. Das können Sie sich zunutze machen und Nützlinge gegen Blattläuse, also natürliche Feinde des Schädlings in Ihrem Garten fördern.
Zu den effizientesten Fressfeinden zählen Marienkäfer, deren Larven, Schlupfwespen und die Florfliege. Fördern Sie gezielt den Bestand der nützlichen Insekten, indem Sie ihnen ein Insektenhotel und unterschiedliche Blütenpflanzen anbieten. Beobachten Sie Blattläuse im Gewächshaus, können Sie Nützlinge kaufen und diese dort absetzen.