Paprika pflanzen – 6 Tipps für eine reiche Ernte
1. Paprika rechtzeitig aussäen
Das Vorziehen von Paprika (Capsicum) aus Samen hat seine Vorteile: Zum einen ist es preisgünstiger, zum anderen können Sie aus einer Vielzahl an Sorten Ihren Favoriten auswählen.
Neben den bekannten roten Schoten gibt es unzählige Varianten, die farblich den gesamten Regenbogen abdecken: Von Lila bis Grün ist alles vertreten.
Besonders alte Sorten sind als Jungpflanzen in Gartencentern schwer zu finden.
Ein weiterer Pluspunkt: Sie können aus den reifen Früchten Saatgut für die nächste Saison gewinnen.
Allerdings müssen Sie mit der Anzucht rechtzeitig beginnen, da das Nachtschattengewächs Zeit zum Wachsen benötigt. Bester Zeitpunkt für die Aussaat auf der Fensterbank ist Mitte Februar bis Anfang März.
Damit das Saatgut keimt, sollten Sie diese Punkte beachten:
- Nutzen Sie ein nährstoffarmes Substrat, etwa Anzuchterde.
- Paprika-Samen sind Dunkelkeimer und müssen mit Erde bedeckt werden
- Für ein erfolgreiches Aufgehen der Saat ist eine konstant hohe Temperatur Die optimale Keimtemperatur liegt bei 25 Grad Celsius. Stellen Sie die Anzuchtschale daher auf eine lichtdurchflutete Fensterbank auf der Südseite.
- Nach zwei Wochen zeigen sich die ersten Pflänzchen. Diese können Sie nach weiteren zwei bis drei Wochen in größere Töpfe
2. Anbau von Paprika: Der richtige Standort
Sind die jungen Pflanzen groß genug, dürfen sie umgepflanzt werden. Bevor sie allerdings in ihr neues Zuhause ziehen, müssen Sie ihnen ideale Bedingungen schaffen. Am besten gedeihen sie an einem hellen Standort.
Egal, ob Gewächshaus, Folientunnel oder im Beet – die Erde sollte locker und nährstoffreich sein. Ist der Boden zu mager, können Sie diesen mit reifem Kompost anreichern.
Auch gute Nachbarn sind ebenfalls von Vorteil: Gute Beetpartner sind Knoblauch, Zwiebeln, Salate und Möhren. Zudem mögen Paprikas Pflanzen neben sich, die Insekten anlocken und die Bestäubung fördern, etwa Kamille oder Ringelblumen. Mit Zucchini, Kartoffeln und Gurken kommen sie weniger zurecht, da sie ähnliche Bodenansprüche stellen und um Nährstoffe konkurrieren.
Anbau im Gewächshaus
Capsicum lieben es wie Auberginen warm. Je sonniger und wärmer, desto besser gedeihen sie. Allerdings sind nicht in allen Regionen optimale klimatische Bedingungen gegeben, weshalb der Anbau unter einem Folientunnel oder im Gewächshaus vielversprechender ist.
Hier steht der Paprika vor Wind und Wetter geschützt. Zudem müssen Sie die letzten Fröste nicht abwarten, bevor Sie mit dem Auspflanzen beginnen.
Ab Ende April ist ein unbeheiztes Gewächshaus warm genug, damit sich die Pflanzen wohlfühlen.
Achtung: Damit im Gewächshaus keine Krankheiten an den Gewächsen entstehen, sollten Sie es regelmäßig lüften.
Anbau im Freiland
Auch im Beet gelingt der Anbau bei geeigneten Bedingungen ausgezeichnet. Allerdings dürfen die Setzlinge erst nach den Eisheiligen Mitte Mai an ihrem neuen Standort Platz nehmen. Beim Auspflanzen gilt es, den richtigen Pflanzabstand einzuhalten, damit sich das Gemüse nicht gegenseitig im Wuchs behindert. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen beträgt mindestens 50 Zentimeter.
Anbau im Topf
Steht Ihnen weder Gewächshaus noch Beet zur Verfügung, können Sie das leckere Gemüse in Töpfen kultivieren. Die Größe des Pflanzgefäßes richtet sich nach der Sorte, die Sie einpflanzen möchten: Snackpaprika sind schon mit einem kleinen Topf oder Blumenkasten zufrieden, während größere Sorten einen Kübel benötigen.
Wählen Sie auf dem Balkon oder Terrasse einen geschützten Standort mit ausreichend Sonnenschein, etwa an einer warmen Hauswand. Aber Achtung: im Topf verdunstet das Wasser rasant, weshalb Sie regelmäßig gießen sollten. Staunässe ist jedoch zu vermeiden.
3. Capsicum richtig gießen und düngen
Die wärmeliebenden Pflanzen haben einen hohen Wasserbedarf, weshalb Sie täglich zur Gießkannen greifen müssen. Damit die Flüssigkeit nicht sofort verdunstet, hilft eine Mulchschicht aus Rasenschnitt. Dies hat den Nebeneffekt, dass es zudem den Wuchs von Beikräutern unterdrückt.
Haben Sie die Erde vor dem Auspflanzen mit Kompost angereichert, sind die Pflanzen bis zur Blütenbildung ausreichend versorgt. Anschließend benötigen sie weitere Nährstoffgaben durch einen eigneten Dünger. Dafür eignen sich selbst hergestellte Pflanzenjauchen, etwa aus Brennnesseln oder ein organischer Flüssigdünger, den Sie dem Gießwasser beimengen. Düngen Sie etwa alle zwei Wochen nach.
Paprikas benötigen wie Tomaten einen Stützstab. Zwar bleiben die ausgewachsenen Pflanzen kompakt, dennoch können sie unter der Last der reifen Früchte einbrechen.
4. Königsblüte der Paprika-Pflanze entfernen
Ein Tipp, den nicht alle Hobbygärtner kennen, der aber eine reiche Ernte verspricht. Sobald Sie die Terminalknospe, auch Königsblüte genannt, sehen, sollten Sie diese herausbrechen. Grund: Die Jungpflanzen stecken sonst ihre gesamte Energie in die Ausbildung der Früchte. Da die Pflanzen in diesem Stadium noch klein sind, fällt die Ernte dementsprechend geringer aus. Mit Herausbrechen der Königsblüte schenken Sie den Pflanzen mehr Zeit zum Wachsen. Sie werden größer sowie stärker und haben mehr Kraft für die Bildung zahlreicher Früchte.
Die Terminalknospe bildet sich am Ende des Haupttriebes zwischen der Gabelung des ersten Seitentriebes. Sie können diese mit den Fingern greifen und herausbrechen.
5. Capsicum von Hand bestäuben
Paprika-Pflanzen sind selbstbefruchtend und benötigen bei idealen Bedingungen keine Unterstützung. Doch unter einem Folientunnel, im Gewächshaus oder in windstiller Lage gelangen die Pollen nicht immer an die nächste Blüte. So kann es passieren, dass trotz zahlreicher Blüten sich nur wenige Früchte entwickeln.
Schon mit wenigen Handgriffen können Sie das ändern und das Nachtschattengewächs unterstützen. Es genügt bereits, wenn Sie sachte am Pflanzstab schütteln. Dies sollten Sie alle paar Tage wiederholen, um sicherzugehen, dass die Pollen ihre Arbeit verrichten können. Ob Sie erfolgreich waren, erkennen Sie an der geschlossenen Blüte, aus der der Fruchtansatz entsteht.
Gut zu wissen: Von Hand nachbestäuben ist ebenfalls sinnvoll, wenn Sie eine Kreuzung verschiedener Paprikasorten vermeiden möchten.
6. Paprika ausgeizen
Gemüsepaprika ausgeizen – ja oder nein? Hier gehen die Meinungen auseinander. Es ist zwar nicht notwendig, schadet aber auch nicht. Für das Ausgeizen von Paprika spricht, dass die Pflanze ihre Energie in Blüten und Früchte, statt unnötige Blattmasse, steckt.
So gehen Sie vor:
- Starten Sie mit dieser Maßnahme, wenn die Pflanzen noch jung So investiert sie weniger Kraft in die Entwicklung von Geiztrieben. Diese entstehen zwischen den Blattachseln und sind unfruchtbar.
- Geizen Sie so lange aus, bis die ersten grünen Früchte
- Bester Zeitpunkt ist am frühen Morgen, damit die Wunden schneller heilen.
Häufig gestellte Fragen
Paprika wird schwarz – woran liegt das?
Bemerken Sie an den grünen Früchten schwarze Flecken, ist dies zunächst kein Grund zur Sorge. Solange die Haut intakt ist, ist das ein Zeichen dafür, dass die Frucht ihre Farbe verändert. Aus Grün wird Gelb, Rot oder Orange.
Sind die schwarzen Flecken allerdings an der Fruchtspitze und fängt diese an zu faulen, könnte das ein Zeichen für eine Blütenendfäule sein. Dies tritt durch einen Kalziummangel auf.
Kann ich Paprika ins Hochbeet pflanzen?
Da Paprika-Pflanzen kompakt wachsen, ist es ein ideales Gemüse für ein Hochbeet. Beim Auspflanzen gelten ähnliche Regeln wie fürs Freiland: Die Jungpflanzen dürfen frühestens nach den Eisheiligen ins Hochbeet umziehen. Beachten Sie auch hier den Pflanzabstand von mindestens 50 Zentimetern. Zusätzlich müssen Sie regelmäßig gegossen sowie mit Dünger versorgt werden. Damit die Pflanzen unter ihrer Last nicht einbrechen, sollten Sie ihnen mit einem Stützstab ausreichend Halt geben.