Auberginen pflanzen – Tipps von der Aussaat bis zur Ernte
Aussaat von Auberginen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Während Gemüse wie der Hokkaido-Kürbis ab Mitte Mai direkt ins Beet ausgesät werden, klappt das mit dem Nachtschattengewächs Aubergine (Solanum melongena) nicht.
Die sonnenliebende Pflanze benötigt zum Keimen und Ausbilden reifer Früchte relativ lange. Daher muss sie im Haus vorgezogen werden. Die Aussaat erfolgt wie bei Tomaten. Einziger Unterschied: der Zeitpunkt.
Wer im Sommer reichlich ernten will, muss die Pflanze bereits Ende Januar bis Anfang Februar vorziehen.
Für die Anzucht eignen sich eine Schale oder geeignete Pflanztöpfe. Füllen Sie das Gefäß mit spezieller Anzuchterde und streuen Sie die Samen aus. Bedecken Sie das Saatgut mit einer dünnen Schicht Erde und drücken Sie diese leicht an. Zum Schluss wird alles gleichmäßig befeuchtet.
Tipp: Verwenden Sie eine Sprühflasche, damit die Samen nicht hoch schwemmen.
Auberginen kommen ursprünglich aus dem tropischen Indien und benötigen konstante Temperaturen zum Keimen. Decken Sie daher die Anzuchtschalen mit einer durchsichtigen Folie ab und stellen Sie diese an einen warmen und hellen Standort. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 20 bis 24 Grad Celsius.
Jetzt heißt es nur noch, geduldig warten bis die Samen keimen. Das kann bis zu vier Wochen dauern. Heben Sie alle zwei Tage die Abdeckung an, um frische Luft an die Erde zu lassen.
Sobald die Keimlinge 15 Zentimeter hoch sind, werden sie in einzelne Töpfe mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern pikiert.
Fühlen Sie sich mit der Anzucht unsicher oder haben schlichtweg keinen Platz für die Töpfchen, können Sie alternativ ab April junge Auberginenpflanzen kaufen. Schauen Sie in Online-Shops von Gärtnereien oder fragen vor Ort nach. Auch ein Besuch auf Gartenmessen lohnt sich.
Anbau von Auberginen im Gewächshaus und Freiland
Sobald keine Fröste mehr drohen, werden die Setzlinge ab Mitte Mai in ihr vorgesehenes Beet gepflanzt. Auberginen bevorzugen einen warmen und geschützten Standort, beispielsweise an einer nach Süden gerichteten Hauswand. Als Starkzehrer gedeihen sie auf nährstoffreichen Boden am besten. Mischen Sie vor dem Auspflanzen etwas reifen Kompost unter die Erde.
Bevor sie jedoch umziehen, müssen sie an die Bedingungen im Freiland gewöhnt werden. Stellen Sie die Auberginenpflanzen eine Woche vorher bei schönem Wetter nach draußen und holen Sie sie nachts wieder rein.
Die wärmeliebenden Pflanzen benötigen für eine optimale Entwicklung konstante Temperaturen von 22 bis 25 Grad Celsius. Bei niedrigen Temperaturen unter 15 Grad Celsius stellt die Pflanze das Wachstum ein und es entwickeln sich keine reifen Früchte.
Der geschützte Anbau in einem Folientunnel oder einem Gewächshaus ist daher die beste Wahl. Aber Achtung: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bekommt den Pflanzen nicht gut. Lüften Sie das Gewächshaus regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend Frischluft.
Auberginenpflanzen entwickeln große Blätter und benötigen ausreichend Platz zum Wachsen. Pflanzen Sie die Setzlinge in den humusreichen Boden mit einem Abstand von 60 Zentimetern. Stützen Sie die Pflanzen mit zusätzlichen Stäben, da die Triebe durch die Last der Früchte schnell brechen.
Der Anbau in Mischkultur hat sich bewährt. Doch was können Sie neben Aubergine pflanzen?
Besonders gut kommt die Aubergine mit Blumenkohl, Kohlrabi, Spinat, Kohl und Salat aus. Tomaten und Auberginen sollte man dagegen nicht zusammen pflanzen, da sie ähnliche Bedürfnisse haben und sich im Wachstum hemmen.
Weitere schlechte Nachbarn, mit denen das Nachtschattengewächs nicht auskommt, sind Kartoffeln und Paprika.
Auberginen im Topf pflanzen
Auberginen eignen sich hervorragend für die Kultur im Topf. Der Vorteil: Auf dem Balkon stehen die Pflanzen geschützter als im Freiland.
Tipp: Schieben Sie die Kübel nahe an die Hauswand, damit die wärmebedürftige Pflanzen von der abgehenden Wärme profitieren.
Wichtig für eine üppige Ernte ist ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit mindestens zehn Litern Fassungsvermögen. Auch für die Kultur im Kübel benötigt die Pflanze einen humosen Boden. Verwenden Sie ein nährstoffreiches Substrat, beispielsweise Bio Tomaten- und Gemüseerde. Diese ist perfekt auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt.
Auberginenpflanzen pflegen
Auberginen sind Starkzehrer und benötigen viele Nährstoffe. Nach dem Auspflanzen können Sie Hornspäne oder ein Gemisch aus Algenkalk und Gesteinsmehl um die Setzlinge verteilen und leicht in die Erde einarbeiten. Sobald sich die ersten Früchte bilden, benötigt die Pflanze zusätzlich alle zwei Wochen eine Düngergabe. Verwenden Sie einen flüssigen Dünger, den Sie dem Gießwasser zugeben.
Alternativ eignet sich ein organischer Dünger, etwa Brennnesseljauche.
Über die großen Blätter des Nachtschattengewächses verdunstet viel Flüssigkeit. Gießen Sie daher die Pflanzen regelmäßig mit reichlich Wasser. Steht sie zu trocken, verfärben sich die Blätter zunächst gelb und fallen dann ab. Das hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung der Früchte. Bei zu wenig Wasser entwickeln sie sich nicht und bleiben winzig. Aber: Auberginen mögen es wie Basilikum nicht, von oben gegossen zu werden. Mit einer Schicht Mulch aus Rasenschnitt können Sie das Verdunsten des Wassers im Wurzelbereich minimieren. Gleichzeitig bildet sich weniger Unkraut aus.
Erntezeit für Auberginen: Richtig pflücken und lagern
Ab Ende Juli können Sie mit den ersten reifen Früchten rechnen. Ernten Sie das Gemüse erst, wenn die Schale voll ausgefärbt und glänzend ist. Eine reife Aubergine erkennen Sie anhand der Daumenmethode: Drücken Sie die Frucht leicht an. Nimmt sie ihre ursprüngliche Form an, ist sie erntereif. Passen Sie den Zeitpunkt ab und warten Sie nicht zu lange mit der Ernte, denn überreife Früchte bekommen eine schwammige Konsistenz. Schneiden Sie die schwarzen Früchte mit einem scharfen Messer über dem Kelch ab und achten Sie dabei, die Pflanze nicht zu verletzen.
Anders als Rote Beete sind geerntete Auberginen nur wenige Tage haltbar. Waren die Eierbäume sehr ertragreich und Sie haben zu viele Früchte, können Sie das Gemüse in Folie wickeln und etwa eine Woche bei zehn Grad Celsius, beispielsweise in einem kühlen Keller, lagern.
Achtung: Vermeiden Sie es, die schwarzen Köstlichkeiten neben Äpfeln und Tomaten zu lagern. Diese verströmen das Gas Ethylen, wodurch Auberginen schneller verderben.
Krankheiten und Schädlinge an Auberginen
Die größte Gefahr droht dem Eierbaum im Gewächshaus durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Sie bieten Pilzerregern der Braunfäule oder Grauschimmel ideale Bedingungen, um die Pflanze zu befallen und zu schädigen. Durch regelmäßiges Lüften können Sie dem entgegenwirken.
Blattläuse oder die weiße Fliege können ebenfalls Auberginenpflanzen befallen. Dagegen helfen einfache Hausmittel oder die gezielte Förderung von Nützlingen im Garten.
Zahlreiche Auberginensorten – Das sind unsere Favoriten
Die meisten kennen die klassischen dunkelvioletten bis schwarzen Auberginen. Daneben gibt es weitere Züchtungen, die sich in Form, Farbe und Größe unterscheiden. Hier sind unsere Favoriten, die durch Geschmack und Aussehen überzeugen:
- Aubergine Bambino ist eine klein wachsende Sorte, die sich perfekt für die Kultur im Topf eignet. Die dunkelvioletten Früchte bleiben klein und sind in der orientalischen Küche beliebt.
- Die Sorte Apple Green überzeugt durch einen milden Geschmack und die saftig grüne Farbe. Weiterer Vorteil: Die Früchte bilden keine Bitterstoffe.
- Aubergine Chinese Long ist eine Sorte aus Asien. Die Früchte sind wegen ihrer Form besonders auffällig: Sie sind lang, dünn und haben eine hellviolette Schale.
- Eine weitere Sorte für die Topfkultur ist die kompakte Sorte Slim Jim. Die zehn Zentimeter langen, fingerdicken Früchte wachsen in Trauben.
- Wer auffällige Auberginen liebt, wird mit den eierförmigen Früchten der Aubergine Ivory glücklich. Dieses Gemüses erinnert durch die weiße Farbe und Form an Dracheneier und überzeugt durch ein kräftiges Aroma.