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Steinpilze zu Hause züchten – mit Anleitung

Steinpilz im Garten
Steinpilz im Garten
Quelle: © garten-heimat.de
-
von
Kevin Schlosser
Steinpilze dürfen im Risotto und in Pasta nicht fehlen. Das wird schnell teuer, selbst wenn Sie nur kleine Mengen einkaufen. Eine günstige, umweltfreundliche Alternative ist die Anzucht im eigenen Garten oder Waldstück.

(Stein-) Pilzzucht im Garten ohne Zucht-Set

Für Steinpilze gibt es leider (noch) keine Zucht-Sets. Das liegt daran, dass der Steinpilz ein Mykorrhiza-Pilz ist.

Diese speziellen Pilze können nur in Symbiose – das heißt in Verbindung mit einem anderen Partner leben, da sie sich gegenseitig die fehlenden Nährstoffe beschaffen.

Beachten Sie: Der Steinpilz gehört zu den Mykorrhiza-Pilzen und beschafft sich daher mittels Symbiose Nährstoffe

Bei den Steinpilzen sind lebende Eichen und Fichten beliebte Symbiosepartner. Die Pilze siedeln sich an ihren Wurzeln an und wenn die Partnerschaft gelingt, wächst nach einer Weile der Fruchtkörper. Dieser kann geerntet und verzehrt werden.

Wie der Anbau trotzdem gelingt

Wer die genannten Baumarten bei sich im Garten oder Wäldchen stehen hat, kann leicht mit der Anzucht eigener Steinpilze beginnen.

Alles, was Sie dafür brauchen, sind ungewaschene Steinpilzstücke. Diese verteilen Sie unter den Bäumen. Der Boden wird an den entsprechenden Stellen durch die Pilzsporen, die sich noch auf den Pilzresten befinden, geimpft.
Aus den Sporen bildet sich das Myzel (unter- und oberirdischer Teil des Pilzes zusammen) und somit auch der sichtbare Fruchtkörper.

Übrigens: Die Anzucht von Trüffeln funktioniert auf dieselbe Weise. Da jede Trüffelsorte eine andere Baumart bevorzugt, finden Sie in Ihrem Garten mit Sicherheit einen passenden Symbiosepartner.

Tipp: Die Trüffel-Anzucht funktioniert auf gleicher Art und Weise wie die Steinpilz-Anzucht

Steinpilze züchten mit Kaffeesatz – Klappt das?

Bei der Zucht mit Kaffeesatz gilt dasselbe wie bei Zucht-Sets: Handelt es sich um Mykorrhiza-Pilze, fehlt auch hier der Symbiosepartner. Steinpilz und Trüffel werden also auf keinen Fall auf Kaffeesatz gedeihen, da sie allein nicht überleben können. Allerdings gibt es zahlreiche andere Speisepilze, bei denen diese außergewöhnliche Methode hervorragend funktioniert. Beispielsweise:

  • Austernseitlinge
  • Kräuterseitlinge
  • Rosenseitlinge
  • Zitronenseitlinge
  • Champignons
  • Shiitake Pilze
  • Braunkappen

Lesetipp: Derzeit besonders beliebt ist das Anpflanzen vom Hokkaido Kürbis.

Anleitung zum Pilze selber züchten

Für alle, die nun neugierig auf diese umweltfreundliche und günstige Anzuchtmethode geworden sind, folgt hier die Schritt für Schritt Anleitung zum Pilze selber züchten.

1. Wählen Sie einen passenden Standort

Obwohl Pilze scheinbar überall wachsen, haben sie Ansprüche: Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein, direkte Sonne und Zugluft sollte vermieden werden.

2. Kaufen Sie die Pilzbrut

Als "Pilzbrut" wird Substrat bezeichnet, das bereits vom Pilzmyzel durchzogen ist. Die Pilzbrut kann selbst hergestellt werden, jedoch ist ein Kauf für Anfänger sinnvoller.

3. Stellen Sie das Pilzsubstrat her

Vermischen Sie dafür die Pilzbrut (20%) vorsichtig mit dem Kaffeesatz (80%). Dadurch wird der stickstoffhaltige Kaffeesatz mit den Pilzsporen geimpft. Um genügend Kaffeesatz im Haus zu haben, sollten Sie bereits einige Tage zuvor mit dem Sammeln beginnen.

4. Gießen und Abwarten

Nachdem Sie das Kaffeesatzsubstrat in einen Plastikkübel mit verschließbarem Deckel und Luftlöchern gekippt haben, müssen Sie Ihre Pilzzucht nur noch feucht halten und abwarten.

Weitere Tipps

Damit statt Speisepilzen keine Schimmelpilze wachsen, können Sie die Luftlöcher mit Watte gegen die Sporen verschließen. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Pilzbeet nicht zu nass wird.

Sie wollen weiterlesen? Dann schauen Sie doch mal bei unseren Beiträgen Basilikum richtig pflegen oder Apfelbaum schneiden vorbei!

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