Rhabarber richtig anpflanzen und ernten - so klappt's!
Der richtige Zeitpunkt zum Rhabarber pflanzen
Die beste Pflanzzeit für junge Rhabarberpflanzen ist im Frühjahr von März bis April sowie im Herbst von September bis Oktober, da zu diesen Zeitpunkten die Knospen noch nicht austreiben.
Es gibt mittlerweile auch Rhabarbersorten die ganzjährig gepflanzt werden können. Sollen von bereits vorhandenen älteren Pflanzen abgetrennte Wurzelstücke gepflanzt werden ist der beste Zeitpunkt dafür der Herbst.
Jede ausgewachsene Rhabarberpflanze braucht etwa einen Quadratmeter Platz im Beet.
So bestimmen Sie den idealen Standort
Der natürliche Standort des Rhabarbers ist auf nährstoff- und humusreichen sowie feuchten Auenböden. Im Garten bevorzugt die winterharte Staude deshalb einen möglichst nahrhaften und gleichmäßig feuchten Standort.
Sandböden, welche im Sommer leicht austrocknen, mag Rhabarber auch sehr gerne.
Rhabarber braucht nicht unbedingt einen vollsonnigen Standort, sondern gibt sich auch mit einem Platz im Halbschatten zufrieden. Zu schattig sollte er allerdings nicht stehen, da die Stiele dann sehr dünn bleiben.
Gut zu wissen: Entscheiden Sie sich bei der Standortwahl mit Bedacht, da das Umpflanzen des Rhabarber vermieden werden sollte.
Wenn die Rhabarberstaude im Gemüsebeet mit anderen Pflanzen zusammen gedeihen soll, sollte man auf die richtigen Pflanzennachbarn achten. Rhabarber verträgt sich zum Beispiel sehr gut mit Bohnen, Erbsen, Spinat, Kopf- und Pflücksalat sowie Kohlrabi. Rhabarber lässt sich auch gut neben Erdbeeren, Fenchel, Möhren, Radieschen oder Rote Beete pflanzen.
Rhabarber im Topf kultivieren
Grundsätzlich ist ein Anbau von Rhabarber auch im Topf möglich. Die Pflanzen sollten direkt nach dem Kauf in ein ausreichend großes Pflanzgefäß umgetopft werden.
Wird die Rhabarberpflanze zu groß muss sie in einen größeren Topf oder bestenfalls ins Beet gepflanzt werden.
Rhabarber anpflanzen und pflegen
Der Platz, an dem der Rhabarber angepflanzt wird, sollte sorgfältig und mit Weitsicht ausgewählt werden. Da diese mehrjährige Gemüsesorte schneller mehr Ertrag bringt, wenn sie ungestört am gleichen Standort wachsen kann, sollte sie möglichst nicht umgepflanzt werden.
Dabei sollte man für rotfleischige Sorten wie „Holsteiner Blut“ etwa einen Quadratmeter Fläche im Beet einplanen. Grünfleischige Sorten wie „The Sutton“ brauchen noch etwas mehr Platz.
Ist der richtige Standort gefunden geht es ans Vorbereiten des Bodens. Dieser sollte tiefgründig umgegraben und gründlich von Wurzelunkräutern befreit werden. Sandböden sollten zusätzlich durch das Einarbeiten von reichlich Laubhumus aufgewertet werden, da dies die Wasserspeicherkapazität erhöht.
Wichtig: Die Blätter niemals abschneiden, sondern an der Ansatzstelle herausreißen, am besten unter leichtem Drehen und mit einem kräftigen Ruck.
Nachdem die frisch gepflanzte Rhabarberpflanze kräftig angegossen wurde, wird ringsherum reifer Kompost gemischt mit Hornspänen (je Quadratmeter drei Liter reifer Kompost und drei Handvoll Hornspäne) flach in den Boden eingearbeitet. Um den Wurzelbereich des Rhabarbers vor dem Austrocknen zu schützen, wird er mit kompostierter Rinde abgedeckt.
Pflegetipps
Während der Hauptwachstumsphase im Mai brauchen Rhabarberpflanzen reichlich Nährstoffe und Wasser. Im März wird Rhabarber mit reifem Kompost und Hornspänen gedüngt, genau wir nach dem Pflanzen.
Eine zweite Düngung erfolgt nach der letzten Ernte Ende Juni, diesmal mit einem organischen Gemüsedünger.
Bei trockener Witterung ist es wichtig, die Rhabarberstauden reichlich zu gießen, da die Pflanze bei Wassermangel nur wenig Zuwachs hat. Zwischen April und Maizeigen sich die ersten Blütenansätze.
Rhabarberblüten sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar und bei Insekten sehr beliebt.
Wer allerdings viele Rhabarberstängel ernten will, sollte die Blütenansätze herausbrechen, da sie das vegetative Wachstum des Rhabarbers schwächen.
Ab Oktober tritt die Pflanze in die Ruhephase ein, die Blätter werden Gelb und ziehen ein. Ab diesem Zeitpunkt braucht der Rhabarber keine besondere Pflege mehr.
Auch ein Winterschutz ist nicht notwendig, da die Staude extrem frosthart ist.
Erntezeit beachten und Rhabarber ernten
Grundsätzlich gilt bei Rhabarber, dass neue Pflanzen nicht vor dem zweiten oder dritten Standjahr geerntet werden.
Aber dieses Warten macht sich bezahlt, denn je mehr Blätter junge Rhabarberpflanzen tragen, desto schneller wachsen sie zu stattlichen Stauden heran.Die Ernte fällt dann dementsprechend ab dem dritten Jahr größer und mit kräftigeren Blattstielen aus.
Je nach Region haben die Blattstiele ab Anfang bis Mitte Mai eine gewisse Stärke. Dann beginnt die Erntezeit.
Tipp: Wer eher ernten will, kann den Rhabarber vortreiben. Dazu wird im zeitigen Frühjahr ein Folien- oder Vliestunnel über die Rhabarberstaude aufgestellt.
Pro Saison sollte maximal die Hälfte der Blätter geerntet werden, da die Staude sonst zu stark geschwächt wird.
Ab Ende Juni ist die Erntezeit vorbei und der Rhabarber hat dann bis zur nächsten Saison Zeit, sich zu erholen. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber so stark an, dass er nicht mehr verzehrt werden sollte.
Vom Rhabarber werden ausschließlich die Blattstiele verwendet. Die Blätter sind ungenießbar, können aber gut zum Mulchen um den Wurzelbereich der Staude verwendet werden. Um auch nach der Erntezeit noch Rhabarber genießen zu können, kann man das Gemüse einfrieren.