Weinrebe schneiden – Zeitpunkt und Anleitung
Weinrebe zum richtigen Zeitpunkt schneiden
Da die Pflanze nur an einjährigen Trieben Früchte trägt, ist der größte Fehler, sie gar nicht oder zu wenig zu kürzen.
Das Schneiden der Weinrebe, ist essenziell für eine gute Belüftung und Belichtung im Stock. Die Qualität der Früchte wird so erhöht und die Krankheitsanfälligkeit minimiert.
Herbst und Winter
Zum Schneiden im Herbst und Winter sollte es nicht zu stark frieren. Der Winterschnitt kann, je nach Klima, in der laubfreien Zeit von Ende September bis in den März hinein erfolgen.
Bei älteren Reben ist es sinnvoll, diese im Winter zu schneiden, um sie zu einem stärkeren Austrieb anzuregen. Die Temperatur sollte nicht unter -5° C liegen.
Zum Zeitpunkt des Winterschnitts ist im Idealfall ein kräftiges Stammgerüst mit vielen verwachsenen Trieben vorhanden. Man schneidet die abgetragenen Ruten der Reben auf ein bis zwei Knospen zurück, aus denen sich im Frühjahr dann neue bilden. Den kräftigsten Trieb lässt man stehen. Die anderen Triebe werden vom alten Holz entfernt.
Frühjahr und Sommer
Beim Entlauben im Sommer werden einzelne Blätter in der Traubenzone abgeschnitten. Nach Regenfall trocken diese so schneller ab und werden nicht von Schimmel befallen.
Trauben oder auch Stachelbeeren lagern durch den stärkeren Lichteinfall besser Zucker und Aromastoffe an. Dunkle Rebsorten bilden so mehr Farbstoffe, welche zu einer intensiveren Färbung der Früchte beiträgt.
Anleitung zum Reben schneiden
Neu gepflanzte Reben werden ein Jahr nach der Pflanzung geschnitten, wenn der hochgewachsene Trieb verholzt ist. Pro Trieb sollten zwei Fruchtstände sowie ein bis zwei Blätter stehen gelassen werden. Bei den Blättern achten Sie auf einen möglichen Schädlingsbefall und entfernen diese.
Die Rebe sollte mit einer sauberen und scharfen Gartenschere geschnitten werden, damit keine Quetschungen und Infektionen entstehen. Größere Schnitte werden am besten im Winter gemacht, damit die Wunden im Frühjahr nicht ausbluten.
Ein Jahr nach der Pflanzung wird der Stamm auf die gewünschte Höhe gekürzt. Die Triebe der oberen beiden Knospen werden stehen gelassen, alle anderen entfernt.
Im zweiten Jahr wird einer der im Vorjahr belassenen Triebe auf 6-8 Augen gekürzt und der andere zu 1-2 cm langen Zapfen gekürzt. Der längere Trieb wird an einen Draht befestigt.
Im dritten Jahr werden die jungen Triebe aus dem Zapfen auf den Spiraldraht gebunden. Aus diesen entstehen im Frühjahr die Früchte. Der Fruchtholztrieb des Vorjahres wird komplett entfernt. Von den übrigen Trieben wird wieder einer ausgewählt und zum Zapfen geschnitten. Daraus wachsen die Fruchtruten.
Wenn man einen Trieb als Stammholz belässt, kann dieser in die zweite Tragebene erweitert werden. Durch dieses Vorgehen lassen sich individuelle Wuchsformen errichten.
Tipp: Wenn Sie anstatt einer Weinrebe einen Holunder schneiden möchten, können sie ebenfalls nach diesem Prinzip vorgehen.