Trauermücken bekämpfen mit diesen 8 Tipps
Befall mit Trauermücken erkennen: Was sind Trauermücken?
Trauermücken (Sciaridae) sind Insekten, die zu den Mücken gehören. Ihren Namen erhielten sie aufgrund der dunklen Färbung ihres Körpers. Ausgewachsene Trauermücken sind zwischen einem und sieben Millimetern groß, haben lange, dünne Beine und Fühler sowie dunkle Flügel. Auf den ersten Blick ähneln sie Fruchtfliegen – mit dem Unterschied, dass sie sich für Früchte nicht interessieren.
Trotz der vorhandenen Flügel sind Trauermücken keine Flugkünstler. Um von einem Flecken Erde zum anderen zu gelangen, nutzen sie den Wind, der sie in entfernte Regionen weht.
Sie sind überall auf der Welt zu finden. In Europa sind etwa 600 verschiedene Arten bekannt. Die meisten Trauermücken bevorzugen zum Leben ein feuchtes Biotop, wie Moore, feuchte Wiesen und Weiden, Wälder oder Gärten.
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Obwohl die lästigen Insekten nur wenige Tage leben, schaffen es die weiblichen Trauermücken bis zu 300 Eier anzulegen. Aus diesen schlüpfen grau-weiße Larven, die sich überwiegend in der Erde befinden. Pflanzenliebhaber werden erst auf sie aufmerksam, wenn sie eine befallene Pflanze umtopfen.
Wie sehen Schäden durch Trauermücken aus?
Das Ökosystem hat für Trauermücken eine wichtige Rolle vorgesehen: In der freien Natur zersetzen sie organisches Material wie Laub. In der Erde von Zimmerpflanzen werden sie allerdings zu fliegenden Plagegeistern, die Ihrem grünen Freund schaden. Die Eier sowie die wurmartigen Larven befinden sich vorwiegend in minderwertiger Blumenerde, mit der sie ins Haus geschleppt werden.
Erwachsene Tiere richten kaum einen Schaden an. Es sind die Trauermücken-Larven, die sich ähnlich wie Engerlinge von den Wurzeln der Pflanze ernähren. Junge Pflanzen, Stecklinge und Keimlinge sind besonders gefährdet, da sie mit den beschädigten Wurzeln keine Nährstoffe sowie Flüssigkeit aufnehmen können. Im schlimmsten Fall sterben sie ab. Ältere Pflanzen werden in ihrem gesunden Wuchs gestört und verlieren ihr vitales Aussehen.
Gut zu wissen: Sind die Wurzeln beschädigt, bieten sie zudem eine Eintrittspforte für Krankheitserreger wie Bakterien und Pilzen. Deshalb ist schnelles Handeln geboten.
8 effektive Mittel gegen Trauermücken
Um die Lästlinge wieder loszuwerden und eine Ausbreitung auf andere Pflanzen zu verhindern, benötigen Sie keine Chemiekeulen – es gibt einige biologische Mittel zur Bekämpfung von Trauermücken, die deutlich schonender für Mensch und Umwelt sind.
1. Gelbtafeln
Ist Ihnen der Befall frühzeitig aufgefallen, können Sie klebrige Gelbtafeln in den Pflanztopf stecken. Diese helfen auch bei einem Befall mit Schildläusen. Gelbtafeln oder Gelbstecker erhalten Sie in Gartencentern und gut sortierten Baumärkten.
Aber Achtung: Diese Methode reicht alleine nicht aus, da die Gelbstecker nur bei fliegenden, erwachsenen Tieren helfen. Um Larven effektiv loszuwerden, müssen Sie weitere Maßnahmen ergreifen.
2. Erdballen austrocknen lassen
Trauermücken benötigen feuchte Erde, um sich auszubreiten. Nehmen Sie ihnen das weg, sterben die Lästlinge ab. Stellen Sie, falls die betroffenen Pflanzen dies vertragen, das Gießen ein, sodass der Erdballen austrocknen kann. Diese Methode hilft unter anderem Ihrem Bogenhanf, da dieser mit wenig Flüssigkeit auskommt. Einer Calathea würde es eher schaden, da sie eine gleichmäßige Flüssigkeitsgabe bevorzugt.
3. Sand
Sand ist ein einfaches, dennoch effektives Hausmittel gegen Trauermücken. Verteilen Sie dazu eine zwei Zentimeter dicke Schicht feinen Quarzsandes auf der Erdoberfläche. Dadurch können weibliche Tiere ihre Eier nicht in der Erde ablegen.
Tipp: Alternativ können Sie einen Feinstrumpf verwenden. Stülpen Sie diesen von unten über den Topf und verknoten ihn, sodass nur noch der Stiel der Pflanze herausragt. Diese Methode erfüllt den gleichen Zweck: Sie hindert weibliche Tiere an der Eiablage.
4. Muskatnuss
Ein bewährtes Hausmittel zur Bekämpfung der lästigen Mücken ist Muskat. Die im Gewürz enthaltene Myristinsäure tötet Larven und stoppt somit eine Ausbreitung. Streuen Sie einige Prisen gemahlener Muskatnuss auf die Erde und gießen Sie anschließend die Pflanze. Wiederholen Sie den Vorgang nach einigen Tagen, um sämtliche Larven unschädlich zu machen.
5. Neem
Neemöl kommt bei der Bekämpfung von Blattläusen zum Einsatz und hat hier eine ähnliche Wirkung. Diese Methode ist besonders wirkungsvoll, um lebende Larven in der Erde abzutöten. Die Anwendung ist simpel: Vermischen Sie einige Tropfen Neemöl mit einem Liter Wasser und gießen damit vorsichtig die befallene Pflanze. Der Wirkstoff Azadirachtin hemmt Larven in ihrer Entwicklung, sodass sie zugrunde gehen.
6. Fleischfressende Pflanze
Eine fleischfressende Pflanze ist eine besondere Exotin, die Schädlinge mit ihren klebrigen Blättern einfängt und verschlingt. Exemplare, die sich dafür eignen, sind das Fettkraut oder eine Venusfliegenfalle. Stellen Sie diese neben die betroffene Pflanze und überlassen Sie ihr den Rest.
7. Nematoden
Neben den genannten Methoden können Sie Nematoden gegen Trauermücken einsetzen. Zu den effektivsten gehören Steinernema feltiae. Das sind winzige Fadenwürmer, die sich in den Trauermücken-Larven vermehren und diese somit unschädlich machen. Die räuberischen SF-Nematoden erhalten Sie in Gartencentern oder in Online-Shops. Sie werden trocken geliefert und müssen in lauwarmem Wasser aufgelöst werden. Schon nach wenigen Tagen hat sich der Großteil der Larven aufgelöst.
8. Umtopfen
Haben die genannten Mittel das gewünschte Ziel verfehlt, können Sie im letzten Schritt die Erde austauschen. Heben Sie die Pflanze aus ihrem Gefäß und befreien Sie die Wurzeln vorsichtig vom alten Substrat. Setzen Sie Ihren grünen Freund nun in neue, hochwertige Blumenerde. Alternativ können Sie Tongranulat verwenden, was einen erneuten Befall unterbindet.
Tipp: Entsorgen Sie das alte Substrat über den Restmüll, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Wie kann ich einen Befall mit Trauermücken vorbeugen?
Häufig werden Trauermücken durch ein minderwertiges Substrat ins Haus geschleppt. Achten Sie daher schon beim Kauf einer neuen Zimmerpflanze auf die Erde, die sich im Pflanzgefäß befindet. Gleiches gilt für den Kauf von Blumenerde. Im Freien gelagerte Säcke locken Insekten an, die sich im Substrat rasch vermehren. Ist das der Fall, müssen Sie die hochwertige Erde allerdings nicht entsorgen. Sie können das Substrat portionsweise in der Mikrowelle oder im Backofen sterilisieren.
Auch die Pflege Ihres Pflanzenlieblings ist entscheidend, um einen Befall von Trauermücken zu verhindern. Wichtigster Tipp: Gießen Sie Ihre Pflanzen über einen Untersetzer. Da die Insekten ein feuchtes Milieu zum Leben benötigen, machen Sie ihnen damit den Lebensraum madig und sie suchen das Weite.