Orchideen Pflege: Die 5 wichtigsten Pflegetipps
1. Tipp: Der richtige Standort für Orchideen
Orchideen (Orchidaceae) sind wahre Kosmopoliten. Vom Äquator bis zu den Polarkreisen sind sie überall auf der Welt zu finden. Doch nur tropische Orchideen besitzen die größte Vielfalt an Blüten.
Die meisten wilden Orchideen wachsen als sogenannte Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) an Bäumen. Sie nutzen die gleiche Strategie wie der Weihnachtskaktus: Diese Wuchsform bietet ihnen den Vorteil, dass sie in der Baumkrone mehr Licht bekommen und Tiere sie nicht fressen können.
Die meisten Orchideen-Pflanzen, die es im Handel zu kaufen gibt, sind Hybriden. Sie gedeihen in Zimmerhaltung bei entsprechender Pflege sehr gut.
Die beliebteste Orchidee und gleichzeitig die pflegeleichteste, ist die Phalaenopsis. Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Standortes die Herkunft und Vorlieben der Exotin, wird sie Sie mit einer reichen Blütenpracht belohnen.
Der richtige Standort ist hell und warm, pralle Sonne mag sie aber nicht. Am liebsten steht sie an einem Ost- oder Westfenster.
2. Tipp: Bewusst gießen
Als Aufsitzerpflanze hat sich die Orchidee perfekt an ihre Umgebung angepasst. Mit ihren Luftwurzeln nimmt sie Flüssigkeit und Nährstoffe aus der Luft auf.
Die dicken Blätter speichern das aufgenommene Wasser, sodass die Pflanze kurze Trockenperioden unbeschadet übersteht.
Die besonderen Wurzeln sind es nicht gewohnt, in nasser Erde zu stehen. Deshalb gilt beim Gießen von Orchideen: Weniger ist mehr!
Wässern Sie die Tropenschönheit, wenn das Substrat angetrocknet ist. Aber: Die Erde darf nicht komplett austrocknen, da sie sonst kein Wasser mehr aufnimmt. Befeuchten Sie das Substrat einmal die Woche von allen Seiten, bis es gleichmäßig durchfeuchtet ist.
Tipp: Fühlt sich die Orchidee beim Anheben leicht an, ist es wieder Zeit zum Gießen!
Eine weitere bewährte Methode ist das Tauchbad. Nehmen Sie die Pflanze dazu aus ihrem Übertopf und tauchen sie für etwa zehn Minuten in einen Eimer Wasser. Wie bei der Glückskastanie auch bekommt der Orchidee Leitungswasser nicht gut. Sie bevorzugt kalkarmes Wasser, beispielsweise aus der Regentonne.
Lassen Sie überschüssiges Wasser vollständig ablaufen, bevor Sie die Pflanze wieder in den Topf stellen. So verhindern Sie, dass sich Staunässe bildet und die empfindlichen Wurzeln anfangen zu faulen.
3. Tipp: Mäßig düngen
Für eine reiche Blüte und ein gesundes Wachstum braucht die Orchidee hin und wieder zusätzliche Nährstoffe. Düngen Sie vorsichtig und mit einem speziellen Orchideen-Dünger. Diese sind auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt.
Zu empfehlen sind Flüssigdünger, die Sie nach den Angaben des Herstellers dem Gießwasser untermischen.
Während der Blütezeit düngen Sie Ihre Orchidee alle 14 Tage. In der Ruhephase verzichten Sie ganz auf die Nährstoffgabe.
4. Tipp: Regelmäßig umtopfen
Was ihren Topf betrifft, sind Orchideen genügsame Pflanzen. Es reicht ihnen, wie Bougainvilleen auch, nur alle zwei bis drei Jahre umgetopft zu werden. Der richtige Zeitpunkt ist entweder im Frühling oder Herbst nach der Blütezeit.
Verwenden Sie stets ein spezielles Substrat für Orchideen. Die grobe Struktur ähnelt den Bedingungen ihrer tropischen Heimat und ist perfekt auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt.
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie das Umtopfen von Orchideen ganz einfach klappt:
Schritt 1: Wurzeln befreien
Heben Sie die Orchidee vorsichtig aus ihrem alten Topf und befreien die Wurzeln von altem Substrat.
Schritt 2: Vertrocknete Wurzeln entfernen
Bevor die Pflanze in den neuen Topf darf, müssen Sie alte und vertrocknete Wurzeln entfernen. Schneiden Sie diese mit einer scharfen und sauberen Schere am Ansatz ab.
Schritt 3: Neuen Topf befüllen
Wählen Sie nun einen größeren Topf, in dem die Wurzeln ausreichend Platz haben. Befüllen Sie nun den Topf mit frischer Spezialerde für Orchideen und stecken die Pflanze vorsichtig hinein. Während Sie die Orchidee vorsichtig am Blattschopf festhalten, können Sie den Topf an den Seiten mit frischem Substrat auffüllen. Durch leichtes Klopfen mit dem Topf auf den Tisch verteilt es sich besser.
Schritt 4: Leicht gießen
Bis die Wurzeln festen Halt finden, sollten Sie die Tropenschönheit nur leicht gießen.
5. Tipp: Orchideen richtig schneiden
Verblühte Orchideen brauchen einen Schnitt, damit sie nicht blühfaul werden. Wie geschnitten wird, hängt von der Art ab. Unterschieden wird zwischen eintriebigen und mehrtriebigen Orchideen.
Eintriebige, beispielsweise Dendrobium-Orchideen, blühen immer am neuen Trieb. Deshalb können Sie den Trieb nach der Blüte am Ansatz abschneiden. Mehrtriebige Orchideen, wie Phalaenopsis, können aus einem verblühten Trieb erneut Blüten ausbilden.
Deshalb sollten Sie den Stängel nicht am Ansatz, sondern über dem zweiten oder dritten Auge abschneiden. Der alte Trieb kann so bis zu dreimal neu austreiben.
Verfärbt sich der Trieb nach der Blüte braun und vertrocknet, wird dieser, unabhängig von der Art, am Ansatz entfernt. Ist nur ein Teil eingetrocknet, schneiden Sie nur das verdorrte Stück ab und lassen den gesunden Haupttrieb stehen.
Vielleicht kennen Sie es von Ihrer Monstera. Hin und wieder wird ein Blatt schrumpelig und verfärbt sich gelb. Das ist kein Grund zur Sorge, da es ein normaler Alterungsprozess der besonderen Pflanzen ist.
Aber: Blätter werden nicht geschnitten. Sie sind Eintrittspforten für Keime und können gesunde Orchideen schwächen. Warten Sie einfach, bis das gelbe Blatt von alleine abfällt.
Wie sieht es mit Wurzeln aus? Beim Umtopfen werden nur die abgestorbenen Wurzeln entfernt. Ebenso verhält es sich bei Luftwurzeln. Auch wenn sie optisch störend wirken, haben sie eine wichtige Funktion. Setzen Sie die Schere nur an, wenn diese verdorrt sind.