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Olivenbaum schneiden - Zeitpunkt und Anleitung

Zwei Olivenbäume mit unterschiedlichem Schnitt auf einer vertrockneten Wiese
Zwei Olivenbäume mit unterschiedlichem Schnitt auf einer vertrockneten Wiese
Quelle: © garten-heimat.de
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von
Kevin Schlosser
Olivenbäume (Olea europea) verbreiten mit ihren immergrünen Blättern einen mediterranen Charme. Sie sind pflegeleicht, brauchen aber hin und wieder einen Schnitt. Der richtige Zeitpunkt zum Olivenbaum schneiden und welche Schnittarten es gibt, erfahren Sie hier!

Wann sollte man den Olivenbaum schneiden?

Olivenbäume vertragen unsere kalten Winter nur mäßig und werden daher bevorzugt im Kübel kultiviert. Zum Überwintern müssen sie in einen hellen Schuppen oder die Garage.

Sobald die Temperaturen milder werden und es keinen strengen Frost mehr gibt, darf der Ölbaum aus dem Winterquartier zurück in den Garten ziehen.

Vor dem Auswintern braucht der Ölbaum jedoch einen Form- oder Erhaltungsschnitt. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr ab Februar. Passen Sie den Zeitraum vor dem Austrieb ab. So ist sichergestellt, dass der Baum nach der Winterruhe genug Kraftreserven für die neue Vegetationsperiode hat.

Beachten Sie: Der Olivenbaum benötigt vor dem Auswintern einen Form- oder Erhaltungsschnitt.

Entfernen Sie alle sich überkreuzende und überstehenden Zweige. Auch Äste, die beim Überwintern eingetrocknet sind, sollten Sie auf Zapfen mit 3 Knospen zurückschneiden.

Anders als bei anderen Gehölzen verträgt der Olivenbaum den Schnitt ins alte Holz sehr gut. Daraus entstehen neue Verzweigungen, die eine dichte und üppige Krone bilden.

Vereinzelte kleinere Schnitte zur Formerhaltung können Sie sogar noch im Sommer durchführen. Hier sollten Sie jedoch nur vertrocknete oder abgestorbene Äste entfernen. Empfohlen wird dafür der Zeitraum um den Johannistag (Ende Juni).

Die richtige Methode beim Schneiden des Olivenbaums wählen

Da sich das Klima hierzulande wenig für eine ertragreiche Olivenernte eignet, kultivieren viele Hobbygärtner einen Olivenbaum im Kübel. Durch den robusten Wuchs lässt sich der Ölbaum als Ziergehölz ziehen.

Liebhaber schätzen ihn daher zum Heranziehen eines Bonsais. Mit einem Formschnitt, egal ob nun als Bonsai oder kugelförmig, geben Sie ihrem Baum eine schöne Form, der bewundernde Blicke auf sich zieht.

Generell gilt: Auch vereinzelte kleine Schnitte zur Erhaltung der Form sind empfehlenswert!

Wollen Sie den Baum stattdessen als Nutzpflanze mit reicher Ernte halten, braucht es einen anderen Schnitt. Hier hat sich der Erziehungsschnitt einer Tellerkrone bewährt.

Durch die typische flache Kronenform werden die Blätter mit ausreichend Licht für die Photosynthese versorgt. Aus den Blüten entstehen anschließend wohlschmeckende Oliven.

Die unterschiedlichen Schnitttechniken stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Formschnitt

Der Formschnitt wird überwiegend bei Olivenbäumen als Ziergehölz angewendet. Die Fruchtbildung spielt bei dieser Schnitttechnik eine geringe Rolle.

Bevor Sie die Gartenschere ansetzen, überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Form der spätere Baum haben soll. Entfernen Sie anschließend alle vertrockneten, sich überkreuzende sowie nach innen wachsende Triebe. Am Ende sollten alle Äste und Blätter ausreichend Sonnenlicht bekommen.

Grundsätzlich gilt beim Formschnitt: Wollen Sie eine dichte Krone, dürfen Sie nicht zu zaghaft schneiden! Olivenbäume sind nicht nachtragend und verziehen Ihnen es Ihnen, wenn der Schnitt nicht auf Anhieb klappt.

Fruchtholzschnitt

Wie beim Apfelbaum schneiden auch, muss beim Olivenbaum die Krone in die gewünschte Form gebracht werden, damit der Baum über einen langen Zeitraum ertragreich bleibt. Für eine optimale Photosynthese brauchen Olivenbäume eine flache Krone in Form eines Teller. Um diese zu erhalten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Ab einer Höhe von 1-1,50 Meter können Sie mit dem Fruchtholzschnitt beginnen
  • Die Tellerkrone wird von 5 bis 7 seitlichen Trieben getragen. Schneiden Sie diese um die Hälfte zurück
  • Kappen Sie anschließend den Leittrieb auf die selbe Höhe wie den höchsten Seitentrieb
  • Schneiden Sie nach innen wachsende Triebe auf Astring

Hier gilt: Schneiden Sie zunächst zaghafter, falsche Schnitte bleiben lange sichtbar.

Grüne unreife Oliven
Quelle: © garten-heimat.de

Verjüngungsschnitt

Ein Verjüngungsschnitt wird nötig, wenn der Olivenbaum überaltert ist und kaum noch Früchte trägt. Aber auch eine falsche oder gar keine Pflege kann dazu führen, dass der Ölbaum verkahlt und seine Vitalität verliert.

In solchen Fällen müssen Sie Mut aufbringen und ins gesunde Holz schneiden, um den Baum zu neuem Wachstum anzuregen.
Suchen Sie zuerst den Leittrieb sowie 3-4 gesunde Seitentriebe aus. Diese bleiben stehen und formen später die neue Krone. Entfernen Sie im nächsten Schritt alle verbliebene Äste und Zweige.

Aus dem alten Holz wachsen mit der Zeit neue Triebe, die nach wenigen Jahren wieder schmackhafte Oliven bilden.

So klappt das Umtopfen des Olivenbaums!

Haben Sie Ihren Olivenbaum gut gepflegt, zeigt sich das in seinem prächtigen Wuchs. Mit der Zeit bilden die Wurzeln kräftige Ballen und der Topf wird zu klein.

Schauen die ersten Wurzeln am Topfboden heraus, ist das ein sicheres Zeichen, dass Ihr Olivenbaum mehr Platz braucht.

Topfen Sie die Pflanze nicht um, verliert das Bäumchen nach und nach seine immergrünen Blätter und verkahlt. Das liegt neben dem Platzmangel daran, dass die Erde im Topf kaum noch Nährstoffe enthält, die für einen gesunden Wuchs nötig sind.

Achten Sie bei der Wahl des neuen Kübels darauf, dass dieser nicht zu groß ist. Er sollte vom Volumen etwa ein Viertel mehr Erde fassen.

Um Staunässe zu vermeiden, können Sie auf den Topfboden eine dünne Schicht Kieselsteine ausbreiten. So läuft überschüssiges Gießwasser ab und das Olivenbäumchen bekommt keine nassen Füße.

Befüllen Sie anschließend den Topf mit Erde. Olivenbäume bevorzugen eine lockere, sandige Erde. Verwenden Sie dazu Gartenerde, die Sie mit etwas grobem Sand vermischen.

Alternativ eignet sich Zitruserde aus dem Fachhandel als neues Substrat.

Wie beim Rückschnitt ist auch beim Umtopfen der richtige Zeitpunkt zu beachten. Ideal ist das Frühjahr, bevor Sie den Baum schneiden und auswintern.

Durch das neue Substrat erhält die Pflanze ausreichend Energie für ein gesundes Wachstum und die neue Vegetationsperiode.

Geht Ihr Basilikum im Topf regelmäßig ein? Unser Tipps zum Weiterlesen: Basilikum schneiden und richtig pflegen!

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