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Kirschbaum schneiden: Zeitpunkt und Anleitung

Kirschen am Baum
Kirschen am Baum
Quelle: © garten-heimat.de
-
von
Kevin Schlosser
Einen Kirchbaum zu schneiden, kann für ungeübte Gärtner eine Herausforderung sein. Auch bei der anschließenden Pflege, sind ein paar Verhaltensweisen einzuhalten. Im Folgenden beschreiben wir Schritt für Schritt die optimale Herangehensweise für Ihren Kirschbaum.

Den Kirschbaum an diesem Zeitpunkt schneiden

Sowohl für die Süßkirsche sowie für die Sauerkirsche hat sich ein Schnitt in der Sommerzeit bewährt.

Hierfür sprechen gleich mehrere Gründe, denn zum einen bremst die Vegetationszeit das Wachstum des Kirschbaums aus und zum anderen maximiert sich parallel hierzu zum Auslichtungsschnitt auch die Fruchtbarkeit des Baums.

Es verwundert folglich nicht, dass sich dann neues Fruchtholz bilden kann, aus dem in der kommenden Saison dann neue Kirschen gebildet werden.

Gut zu wissen: Im Sommer verheilen Schnittwunden schneller und der Baum ist weniger anfällig für Pilze oder Bakterien.

Versierte Obstbauern folgen einer klaren Regel für Süß- und auch Sauerkirschen, denn was mit einer einfachen Gartenschere beseitigt werden kann, sollte im Zeitraum vom Sommer bis hin zum Spätwinter erledigt werden.

Dicke Zweige und Äste, bei denen eine Baumsäge benötigt wird, sind grundsätzlich im Sommer zu bearbeiten, auch um wachsende Triebe nicht in ihrem Dasein zu beeinträchtigen.

Direkt nach der Ernte ist ein idealer Zeitpunkt für einen Sommerschnitt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sowohl die mittel frühen wie auch die frühen Sorten noch vor einem zweiten Jahrestrieb beschnitten werden können.

Der Zitronenbaum kann in ähnlicher Form behandelt werden.

Jungen Kirschbaum schneiden: Eine Anleitung

Größere Äste einer Kirche sollten eher im Sommer geschnitten werden, nach einer erfolgreichen Ernte. Die Bearbeitung von Zweigen oder kleinere Ästen kann hingegen im Spätwinter erfolgen.

Bei einer Süßkirsche sollte die dichte Krone ausgedünnt werden, damit sie deutlich lockerer und kompakter wird. Ältere Triebe werden entfernt, sodass möglichst nur die jüngeren Triebe, die ein bis dreijährig sind, erhalten bleiben. Bei Schattenmorellen ist es notwendig eine regelmäßige Fruchtholzverjüngung direkt nach der Ernte vorzunehmen, da diese Sauerkirsche lediglich im einjährigen Holz auch fruchtet.

Zu beachten ist außerdem, dass Triebe, die nach innen wachsen, entfernt werden und eine Verkürzung der herabhängenden Äste erfolgt. Die Schnittrichtung ist wichtig, denn es wird grundsätzlich oberhalb des jungen Seitentriebs geschnitten, der waagerecht ist.

Zudem sollten keine kleinen Fruchttriebe entfernt werden. Charakteristisch für sie ist, dass sie oft einfach nach oben wachsen. Sie können sehr gut anhand der kurzen Länge und deren dichten Knospenstellungen erkannt werden. Im Regelfall weisen sie lediglich eine Länge von 15 cm auf und haben einen Abstand von nur 2 cm in den Blütenknospen.

Das richtige Werkzeug für den Baumschnitt ist ausschlaggebend für den Erfolg. Für dünne Äste reicht eine Gartenschere, dickere Äste können mit einer Astschere bearbeitet werden.

Dickere Äste oder der Stamm werden hingegen mit größeren Sägen, wie einer Klappsäge beschnitten.

Tipp: Um Pilz- oder Bakterienbefall zu verhindern, ist auch die Desinfektion der Geräte zu empfehlen.

Es ist darauf zu achten, dass glatte Schnitte gemacht werden.

Durchgeführte Schnitte sollten zudem nachgeglättet werden. Wenn größere Schnittwunden bestehen, so ist die Nutzung eines Wundverschlussmittels ebenso anzuraten.

Verjüngungsschnitt für alten Kirschbaum

Um einen Verjüngungsschnitt vorzunehmen ist immer die Veredlungsunterlage zu beachten, denn sie steuert aktiv das Kirschbaumwachstum. Ein kleinwüchsiger Baum ist im Regelfall mit einer schwach wachsenden Unterlage gezüchtet, das bedeutet jedoch, dass hier eine reiche Ernte zu erwarten ist.

Süßkirchen, bei denen die Veredlung auf einer sogenannten Sämlingsunterlage stattgefunden hat, können riesig werden. Für ältere Kirchbäume, die auf Streuobstwiesen stehen und bei denen über mehrere Jahre hinweg kein Schnitt stattgefunden hat, empfiehlt sich ein radikaler Schnitt.

Versierte Obstbauern gehen hierbei dann so vor, dass sie die Leitäste bis hin zur Krone stark ausdünnen. Häufig bleibt nur ein armdicker Stummel zurück, zudem werden auch die bestehenden Seitenäste stark ausgedünnt. Hierdurch hat der Baum dann wieder eine gut und locker belichtete Krone.

In Summe ist der Kirschbaum gedrungener, aber deutlich besser zu beernten.

Pflegetipps nach dem Schnitt

Der Schnitt eines Kirschbaums ist sicher nicht mit dem Apfelbaum schneiden oder der Bearbeitung von anderen Obstsorten vergleichbar. Im nachfolgenden Bereich finden Interessenten ein paar Verhaltensregeln und empfohlene Pflegetipps nach dem Schnitt, um den Kirschbaum im Ertrag und Wachstum zu unterstützen.

  • Vermeidung von Staunässe;
  • Überprüfung des Feuchtigkeitsgehalts des Bodens;
  • Am Ende des Winters sollte der Kirschbaum gedüngt werden, präferiert mit Kompost;
  • Desinfektion der Geräte vor einem Schnitt und Nachglättung der Schnittwunden
  • Größere Schnittwunden mit Wundverschlussmittel behandeln.
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