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Heidelbeeren pflanzen und schneiden – so wird’s gemacht

Heidelbeeren (unreif)
Heidelbeeren (unreif)
Quelle: https://pixabay.com/de/photos/pflanze-heidelbeeren-beeren-natur-3521767/
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von
Nelly Frank
Die köstlichen blauen Früchte lassen sich einfach im heimischen Garten anbauen – solange Sie die Ansprüche an Boden und Standort einhalten. Wie Sie Heidelbeeren anpflanzen, pflegen und schneiden, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Blaubeeren anpflanzen im heimischen Garten

Heidelbeeren und Himbeeren zählen zu den beliebtesten Beeren und sind oft ein wichtiger Bestandteil eines gesunden und ausgewogenen Frühstücks. Wie praktisch wäre es doch – statt aus dem Supermarkt, die kleinen Vitaminbomben im eigenen Garten zu ernten.

Kultur-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum) wachsen auch hierzulande prächtig, solange die Sträucher das bekommen, was sie für einen gesunden Wuchs benötigen. Beachten Sie einige Tipps, können Sie sich über eine reiche Ernte freuen.

Bester Zeitpunkt zum Anpflanzen von Heidelbeeren

Für das Auspflanzen der jungen Sträucher stehen Ihnen zwei Zeitfenster bereit: im Frühjahr oder im Herbst. Empfehlenswerter ist allerdings der Herbst, da das Obstgehölz bis zur nächsten Saison mehr Zeit hat, ein kräftiges Wurzelwerk auszubilden.

Der richtige Standort

Am wohlsten fühlen sich Kultur-Heidelbeeren an einem sonnigen Standort. Tanken sie intensiv Sonne, bilden die Sträucher größere und süßere Früchte aus. Zwar wachen sie auch im Halbschatten, doch fällt hier die Ernte geringer aus.

Begleitpflanzen für Heidelbeeren

Die beliebten Sträucher sind nicht gerne allein und wollen gute Gesellschaft neben sich. Pflanzen Sie daher mindestens zwei unterschiedliche Sorten nebeneinander. Das hat gleich mehrere Vorteile: Sie können die Erntezeit von Heidelbeeren verlängern und höhere Erträge einfahren.

Aber auch andere Sträucher eignen sich als gute Nachbarn. So kommen Blaubeeren besonders gut mit Preiselbeeren, Cranberrys, Johannisbeeren oder Stachelbeeren zurecht. 

Anbau von Heidelbeeren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Für einen gesunden Wuchs benötigen Heidelbeeren zwei Faktoren: Aufgrund des flachen Wurzelsystems ausreichend Platz in der Breite und die richtige Erde. Als Heidekrautgewächs mögen Heidelbeeren es humusreich, sandig und sauer. Einen sauren Boden erhalten Sie mithilfe von Laubkompost.

Gut zu wissen: Laubkompost ist eine gute Alternative Torf, dessen Abbau Lebensräume vieler Arten zerstört. Aus ökologischen Gründen sollten Sie daher darauf verzichten.

So gehen Sie beim Pflanzen vor:

  1. Heben Sie ein circa 60 Zentimeter tiefes Pflanzloch aus.
  2. Füllen Sie nun das Loch mit saurer Erde (etwa Rhododendron-Erde) auf.
  3. Heben Sie die Heidelbeerpflanze aus dem Topf und setzen Sie diese ins Pflanzloch. Der Ballen sollte allerdings noch leicht herausragen.
  4. Zum Schluss nur noch kräftig angießen.

Nach dem Pflanzen – wichtige Pflegetipps für Heidelbeeren

Sobald der Obststrauch am richtigen Standort Fuß gefasst hat, ist er recht anspruchslos. Bei der Versorgung mit Wasser geht er jedoch keinen Kompromiss ein. Für die Ausbildung der dunkelblauen Früchte benötigt das Gehölz einen feuchten Boden. Daher müssen Heidelbeeren regelmäßig gegossen werden. Allerdings vertragen sie keinen Kalk, welcher im Leitungswasser enthalten ist. Verwenden Sie stattdessen kalkfreies Wasser, etwa Regenwasser.

Für eine reiche Ernte ist zweimaliges Düngen mit Rhododendron-Dünger oder einem speziellen Beerendünger empfehlenswert. Die erste Nähstoffzugabe erfolgt im Frühjahr vor dem Austrieb, die zweite Anfang Juli.

Heidelbeeren haben ein flaches Wurzelsystem, das sehr empfindlich reagiert. Hacken sollten Sie nach Möglichkeit unterlassen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Entfernen Sie Beikräuter lieber mit der Hand, das ist für den Strauch deutlich schonender. Zusätzlich können Sie zum Schutz Rindenmulch ausbringen. Ungebetene Pflänzchen kommen erst gar nicht auf und Sie müssen zudem weniger gießen, da die Flüssigkeit langsamer verdunstet.

Heidelbeeren schneiden – wann und wie?

Junge Heidelbeere-Sträucher wachsen langsam, weshalb ein Schnitt in den ersten Jahren nicht notwendig ist. Erst ab dem vierten Standjahr wird ein Auslichten nötig. Das hält den Strauch vital und regt den Neuaustrieb an. Bester Zeitpunkt für diese Maßnahme ist nach der Ernte im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanze in der Ruhephase ist.

Die leckeren Früchte bilden sich an einjährigen Trieben. Alte Triebe tragen kaum noch Beeren und kosten den Strauch nur unnötige Kraft. Sie sind leicht an ihrer dunklen und rissigen Rinde auszumachen. Schneiden Sie diese nahe an der Basis ab, sodass etwa acht Haupttriebe verbleiben. Auch sich überkreuzende und ins Innere wachsende Äste können Sie entfernen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Heidelbeere und Blaubeere?

Oft werden beide Begriffe als Synonyme verwendet. Doch es gibt einen kleinen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren. Die im Handel angebotenen blauen Beeren sind Kultur-Heidelbeeren, die von der amerikanischen Heidelbeere abstammen. Sie haben mit unserer heimischen Wald-Blaubeere wenig gemein. Letztere sind winzig und haben eine intensive Blaufärbung. Auch das Fruchtfleisch ist charakteristisch blau-violett und färbt beim Essen Mund und Zähne blau. Kultur-Heidelbeeren fallen größer aus und haben ein helles Fruchtfleisch, das nicht abfärbt. Sie haben zudem zehnmal weniger Vitamin C als ihre wilde Verwandte.

Kann ich Heidelbeeren im Topf pflanzen?

Heidelbeeren sind genügsame Sträucher, die sich wunderbar im Topf kultivieren lassen. Wählen Sie eine Sorte, die kompakt wächst. Für eine optimale Entwicklung der Wurzeln benötigt der Strauch einen Kübel mit min mindestens 80 Liter Fassungsvermögen. Damit sich keine Staunässe bildet, sind Abzugslöcher unverzichtbar. Wie bei Blaubeeren im Beet heißt es hier auch: regelmäßig gießen, im Sommer bis zu zweimal täglich. Umgetopft wird alle zwei bis drei Jahre.

Wie kann ich Heidelbeeren vermehren?

Haben Sie den Strauch geschnitten, können Sie gesunde Triebe als Steckling zur Vermehrung nutzen. Stecken Sie dazu einen Trieb in einen Topf mit saurer Erde. Nun heißt es geduldig warten: nach etwa einem Jahr ist das Pflänzchen kräftig genug, um ins Beet umzuziehen.

Eine Alternative, die auch bei Jostabeeren hervorragend funktioniert, ist durch Ansenker. Wählen Sie dazu einen langen Trieb aus, den Sie bis zum Boden herunter ziehen. Stecken Sie diesen in die Erde und beschweren ihn mit einem Stein. Jetzt müssen Sie den Absenker nur regelmäßig gießen. Sobald sich erste Wurzeln gebildet haben, können Sie den Trieb von der Mutterpflanze trennen.

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