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Baumläuse bekämpfen – So werden Sie die Schädlinge los!

Lachninae Illustration
Lachninae Illustration
Quelle: © garten-heimat.de
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von
Nelly Frank
Baum- oder Rindenläuse sorgen für Unmut im Garten. Sie erscheinen in Kolonien und verursachen Schäden an Nadelbäumen. Entdecken Sie die Parasiten rechtzeitig, sollte sofort gehandelt werden. Mit diesen einfachen Mitteln können Sie effektiv Baumläuse bekämpfen!

Was sind Baumläuse?

Baumläuse (Lachnidae) sind Schädlinge, die eine Unterart der Blattläuse (Aphidoidea) sind. Sie werden auch Rindenläuse, Stammläuse oder Lachniden genannt.

Anders als Engerlinge oder Raupen, sitzen Rindenläuse auf der Pflanze drauf. Sie tummeln sich bevorzugt an Ästen, Zweigen und am Stamm von Bäumen. Daraus leitet sich auch ihr Name ab.

Jede Rindenlaus ist auf eine bestimmte Baumart spezialisiert. Einige gelten richten großen Schaden an, während andere Gehölze nur besiedeln, ohne ihren Wirt zu schädigen.

Der Vollständigkeit halber sei gesagt: Rindenläuse befallen zwar überwiegend Nadelbäume, treten aber auch an Laubbäumen auf.

Grundsätzlich gilt: War der Winter mild, kommt es im Frühjahr zu einem stärkeren Befall.

Die Läuse sind das ganze Jahr auf und in den Bäumen. Im Herbst legen sie in den Trieben oder in der Rinde ihre Eier ab.

Milde Winter überleben sie problemlos, tiefe Minusgrade vertragen sie jedoch weniger gut. Wird es im Frühling wärmer, schlüpfen die ersten Larven.

Die noch ungeschlechtlichen Larven produzieren innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Nachkommen. Sie haben mehrere Generationen im Jahr, wobei die einzelne Baumlaus nur maximal vier Wochen lebt.

Je nach Wetterlage entwickelt sich der Bestand epidemieartig. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn es trocken und warm ist. Regnet es und ist feuchtkühl, flüchten sie sich in die Baumkronen.

Wird es im Sommer sehr heiß, verlassen sie den Baum und suchen Schutz in der Erde.

Wie sehen Baum- oder Rindenläuse aus?

Es gibt unterschiedliche Lachniden, die sich von bestimmten Baumarten ernähren. Aus diesem Grunde unterscheiden sie sich in ihrem Äußeren.

Die Schädlinge weisen eine stattliche Größe von 2-5 Millimetern auf, weswegen Laien sie mit Käfern oder Zecken verwechseln.

Sie haben einen rundlichen Hinterkörper mit langen Beinen. Die Färbung variiert je nach Art von grün, hellgrau, schwarz oder braun.

Bekannte Baumläuse, die einen Schaden anrichten, sind Fichtenrindenlaus, Zypressenrindenlaus oder Colorado-Tannenrindenlaus.

Wie sieht das Schadbild aus?

Baum- und Rindenläuse ernähren sich vom zuckerhaltigen Pflanzensaft junger Triebe.

Dazu stechen sie mit ihren Mundwerkzeugen Leitbahnen der Pflanze an und saugen mit ihrem Saugrüssel den Saft aus.

In erster Linie sind sie an den Eiweißen, die der Saft enthält, interessiert. Denn diesen brauchen sie zum Überleben.

Die restlichen Bestandteile scheiden sie als klebrigen Honigtau wieder aus. Diese zuckerhaltigen Ausscheidungen locken weitere Insekten wie Bienen und Wespen an, die sich davon ernähren.

Honigtau ist meist das erste Indiz dafür, dass es sich um einen Schädlingsbefall handelt. Er tropft vom Baum und verunreinigt unter dem Baum stehende Fahrzeuge, Bänke oder Wege. Spätestens jetzt ist klar: Befallene Pflanzen müssen behandelt werden!

Rotbraune Bepuderte Fichtenrindenlaus

Die Rotbraune Bepuderte Fichtenrindenlaus (Cinara pilicornis) befällt überwiegend, wie der Name es sagt, Fichten.

Sie sind orange-braun und werden deswegen „rotbraun bepuderte Fichtenrindenlaus“ genannt. Ihr 2-4 Millimeter langer Körper ist mit feinen Haaren bedeckt.

Einige ausgewachsene Baumläuse dieser Gattung haben Flügel und werden mit dem Wind in entfernte Gebiete getragen, wo sie weitere Fichten besiedeln.

Die Fichtenrindenlaus befällt überwiegend einjährige Triebe, die sich zunächst schwarz färben. Anschließend vertrocknen sie und fallen ab.

Obwohl diese Laus junge Fichten schädigt, ist sie bei Imkern gern gesehen, da der sogenannte Honigtau zur Herstellung von Waldhonig dient.

Zypressenrindenlaus

Die Zypressenrindenlaus ist etwa 2-4 Millimeter groß, die im inneren von Zypressen auf Trieben sitzt. Durch ihre gelblich bis orange Färbung fällt sie auf der Rinde der Pflanze kaum auf.

Erst wenn die Zypressengewächse wie Thuja, Lebensbaum oder Wacholder die ersten Symptome zeigen und Gärtner genauer hinsehen, erkennen sie den Schädling.

Gut zu wissen: Honigtau am Baum gilt als erstes Indiz für einen Schädlingsbefall. Sie sollten jetzt aufmerksam und aktiv werden!

Zunächst verfärben sich Nadeln und Triebe im Inneren der Pflanze gelb, während die äußeren Nadeln grün bleiben. Mit der Zeit werden die betroffenen Stellen vollständig braun und fallen bei Berührung ab.

Zusätzlich bildet sich durch den Honigtau ein schwarzer Belag an der befallenen Pflanze. Der sogenannte Rußtaupilz stört die Photosynthese der Pflanzen, wodurch die Bäume ihre Nadeln abwerfen und verkahlen.

Sind Rindenläuse gefährlich?

Baumläuse sind weder für den Menschen noch für Tiere gefährlich. Sie lösen beim Menschen keine Reizungen oder Allergien aus.

Auch wenn die Schädlinge Nadelbäume in Kolonien befallen, sind sie für das Gehölz ungefährlich und der Schaden hält sich in Grenzen. Gesunde Bäume vertragen das Saugen des Pflanzensaftes relativ gut.

Die Schäden sind in vielen Fällen rein kosmetischer Natur: Sie beeinträchtigen das Aussehen der Nadelbäume und der sogenannte Honigtau verschmutzt alles unter dem Baum.

Autos, Bänke oder die Terrasse sind in kürzester Zeit vom Honigtau, der fälschlicherweise für Harz gehalten wird, verklebt.

Daneben lockt ausgeschiedene Honigtau andere Tiere und Insekten an, die sich davon ernähren. Um an den Honigtau zu kommen, halten sich Ameisen Blattläuse als Haustiere.

Sie gehen sogar so weit, dass sie natürliche Feinde wie die Schlupfwespe töten und die Läusekolonie beschützen. Da Ameisen im Hochbeet und Garten Schaden anrichten, gelten sie ebenfalls als Lästlinge.

Baumläuse bekämpfen: Das hilft effektiv!

Gut gepflegte und gesunde Bäume sind seltener von Rindenläusen befallen. Deswegen gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Achten Sie schon beim Anlegen Ihres Ziergartens auf einen optimalen Standort und schneiden Sie die Gehölze regelmäßig.

Tipp: Gesunde und gepflegte Bäume sind viel weniger von Schädlingen betroffen als ungepflegte!

Doch auch bei der besten Pflege kommt es vor, dass die Pflanze kränkelt und sich Lachniden einnisten. Bei stärkerem Befall hilft es, den betroffenen Baum mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Wiederholen Sie diese Maßnahme mehrmals, um alle Läuse zu entfernen.

Leimringe sind eine weitere giftfreie Methode zur Bekämpfung der Schädlinge. Sie verhindern, dass sich die Schädlinge an Pflanzen hochklettern und sich in der Rinde oder der Baumkrone einnisten.

Es handelt sich dabei um ein Papier- oder Kunststoffband, das mit einem zähen Kleber bestrichen ist.

Die Anwendung ist einfach: Binden Sie im Sommer, wenn die Läuse in der Erde verkriechen, einen Leimring um den betroffenen Baum. Krabbeln die Lästlinge im Herbst wieder am Stamm hoch, stoppt das Band sie zuverlässig.

Helfen diese Maßnahmen nicht, können Sie zu einem Pestizid greifen. Achten Sie aber unbedingt auf ein bienenfreundliches Mittel. Da Bienen und andere Insekten Honigtau fressen, vergiften sie sich daran und sterben ebenfalls.

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