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Waschbären im Garten - was tun?

Waschbär am Gartenteich
Waschbär am Gartenteich
Quelle: © garten-heimat.de
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von
Kevin Schlosser
Waschbären wirken mit Ihrem Aussehen putzig und niedlich. Lassen Sie sich nicht täuschen, denn sie richten in Häusern und Gärten große Schäden an. So bringen Sie sie dazu, sich möglichst ein anderes Revier suchen.

Welche Schäden richtet der Waschbär in unserem Garten an?

Zum einen ist er ein Raubtier, frisst die Eier heimischer Vögel und die Jungvögel im Nest, aber auch Eidechsen, Schlangen und Teichfische. Außerdem buddelt er den Rasen und Beete um. Der Waschbär stiehlt das reife Obst, wirft Mülltonnen, Wassertonnen und Pflanzgefäße um und beschädigt Wände sowie Dächer.

Zum anderen bringt er auch Ungeziefer und Insekten wie Zecken, Flöhe und Bandwürmer mit und kann verschiedene, nicht ungefährliche Krankheiten übertragen.

Was kann vorbeugend gegen den Waschbären im Garten getan werden?

Es gibt viele Dinge, die im Grunde eine Einladung für den Waschbären darstellen, sich gerade unser Grundstück auszusuchen. Er ist immer auf der Suche nach Nahrung und hat sich in unseren Breiten längst angewöhnt, sie in Menschennähe zu suchen.
Eine offen zugängliche Müll- oder Biotonne, ein Komposthaufen, auf dem Essensreste gekippt werden, herumstehende Gelbe Säcke, im Freien hingestelltes Hunde- und Katzenfutter. All das wirkt auf den Waschbären wie ein liebevoll gedeckter Tisch, bei dem er nur zugreifen muss. Auch Fallobst lockt ihn an, obwohl er auch reifes Obst vom Baum holt, aber das ist schon anstrengender.

Beachten Sie: Ein Waschbär bringt Ungeziefer mit und kann Krankheiten übertragen. Unterschätzen Sie die Situation nicht!

Vorbeugende Maßnahmen bestehen also darin, ihm die Futtersuche zu erschweren, indem man hauptsächlich Abfälle unzugänglich für ihn macht. Dabei muss bedacht werden, dass das schlaue geschickte Tier sogar Deckel abheben und Verrieglungen öffnen kann.

Er klettert auch sehr gut, weshalb zum Beispiel an den Baumstämmen, dem Vogelhäuschen und den Fallrohren glatte Blechmanschetten angebracht werden sollten, die ihm das Hochklettern zu erschweren.

Waschbären töten oder einfangen, ist das erlaubt?

Es ist praktisch nicht möglich, die Tiere zu vergiften oder anderweitig zu töten und es ist auch verboten, sie in Lebendfallen zu fangen und dann im Wald auszusetzen. Sie stehen zwar nicht unter Naturschutz, aber fallen als Wildtiere unter das Jagdgesetz. Das bedeutet, dass nur die Jäger sie töten dürfen.

Außerdem gibt es in der Mehrzahl der deutschen Bundesländer auch lange Schonzeiten für Waschbären, in denen sie gar nicht bejagt werden dürfen. Sie nicht zu füttern und ihnen die Futtersuche zu erschweren ist also die beste Möglichkeit, sie aus dem eigenen Garten wieder zu vertreiben.

Waschbären aus dem Garten vertreiben, was hilft?

Waschbären wieder loszuwerden ist nicht ganz leicht und gerade deshalb ist es wichtig, schon vorbeugend tätig zu werden. Vor allem dann wenn man in einer Waschbären-Region lebt. Hat sich das Raubtier aber bereits bei Ihnen eingemistet, dann sollten Sie folgende Methoden ausprobieren.

Geräusche zur Abschreckung

Waschbären mögen es ruhig und hassen laute Geräusche wie zum Beispiel laute Musik oder Ultraschall-Tiervertreiber, die auch gegen Katzen oder Marder helfen.

Generell gilt: Vorbeugende Maßnahmen sind das A und O bei der Waschbären-Bekämpfung. Sind diese nicht ausreichend gewesen, dann helfen vor allem abschreckende Geräusche und Gerüche.

Lichterspiele gegen die Waschbären

Genau so wirkungsvoll wie laute Geräusche ist auch helles Licht. Besonders flackernde und sehr grelle Leuchten stören die Tiere auf und können Waschbären in die Flucht schlagen.

Gerüche, die den Waschbär-Nasen missfallen

Solche Gerüche sind zum Beispiel Mottenkugeln oder Lavendel-Säckchen.

Aber auch ein in folgende Flüssigkeiten eingetränkter Lappen hilft:

  • Chili
  • Essig
  • Ammoniak
  • Hunde-Urin

Übrigens helfen auch Spitzmäuse im Garten dabei, Waschbären zu vertreiben. Die kleinen mausähnlichen Insektenfresser strömen einen Geruch aus, der die Waschbären sehr belästigt.

Mit Wasser oder Strom gegen die Plagegeister

Manchen Gartenbesitzer ist es auch gelungen ihren ungebetenen Gast mit einer Sprinkleranlage zu vertreiben, die auf Bewegung reagiert und den Waschbären anspritzt. Eine weitere Alternative ist das gezielte Anbringen von Schwachstrom-Drähten über seinen Lieblingsplätzen.

Kann der Waschbär auch ins Haus eindringen?

Leider fällt ihm das nicht schwer. Oft kommen Waschbären durch den Schornstein oder durch kleinste Ritzen zwischen den Dachziegeln auf den Dachboden. Er ist für sie ein großartiges Versteck, um Jungen zur Welt zu bringen und aufzuziehen.

Aber auch durch andere Öffnungen können sie ins Haus gelangen und dort erhebliche Verwüstungen anrichten. Es ist deshalb sehr wichtig, ihnen alle Einstiegsmöglichkeiten zu verschließen. Aber auch die Kletterhilfen in Form von Efeu machen es dem Waschbären leicht, ebenso hohe Büsche oder Bäume, die bis zum Dach reichen. Auch hier müssen Maßnahmen getroffen werden, die das Hochklettern erschweren oder bestenfalls verhindern.

Die Haustür, die Terassentür, die Türen zur Garage, dem Geräteschuppen oder der Gartenhütte sollten immer geschlossen sein, wenn schon ein oder mehrere Waschbären auf dem Gelände gesichtet wurden.

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