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Spitzmäuse im Garten - das gibt es zu beachten!

Spitzmaus im Garten
Spitzmaus im Garten
Quelle: © garten-heimat.de
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von
Kevin Schlosser
Spitzmäuse sind auf der Welt recht weit verbreitet. Überall wo sie ihre Lieblingsspeise, nämlich Würmer, Käfer, Insekten und deren Larven oder Schnecken finden, fühlen sie sich zu Hause, also auch in unseren Gärten.

Wie unterscheiden sich Spitzmäuse von anderen Mäusen?

Obwohl sie Mäuse genannt werden, sind Spitzmäuse eigentlich gar keine. Sie gehören nicht wie zum Beispiel die Feldmäuse, Hausmäuse und Zwergmäuse zur Gattung der Mäuse, sondern zur Gattung der Insektenfresser.

Ihre Erscheinung ist zwar mausartig, aber sie haben einen längeren Schädel, eine sehr bewegliche rüsselartige Schnauze, sehr kleine Augen und Ohren und ein anderes Gebiss als Mäuse. Vor allem aber ist, im Gegensatz zu den Mäusen, der Biss dieser kleinen Tiere für ihre tierischen Opfer giftig.

Generell gilt: Auch wenn die Bezeichnung den Anschein macht, Spitzmäuse gehören nicht zur Gattung der Mäuse sondern zu den Insektenfressern.

In ihrem Unterkiefer befinden sich Gift-Speicheldrüsen, die es ihnen ermöglichen, selbst Beutetiere wie Frösche, Maulwürfe oder Wühlmäuse zu töten, die größer sind als sie selbst. Einem Menschen kann ihr Gift allerdings keinen ernsthaften oder bleibenden Schaden zufügen.

Anders als Mäuse fressen die Spitzmäuse keine Pflanzen, Wurzeln, Blumenzwiebeln, Samen und Essensreste und sind auch keine Kulturfolger.

Warum habe ich Spitzmäuse im Garten?

Die europäischen Spitzmausarten, besonders die Gartenspitzmaus, lieben geschützte eher schattige und etwas feuchte Plätze. Sie halten sich zum Beispiel sehr gerne unter Büschen, unter Stein- und Laubhaufen, unter Reisighaufen, in lockeren Steinmauern oder im Komposthaufen auf. Genau solche Plätze finden sie häufig in Gärten mit Hecken oder anderen versteckten Plätzen.

Ins Haus kommen sie kaum und wenn, dann eher versehentlich, weil sie sehr scheu sind und im Garten und nicht im Haus ihre hauptsächliche Nahrung finden. Nur zum Winter hin kann es vorkommen, dass eine Spitzmaus im Haus auftaucht, um einen Platz zum Überwintern zu finden.
Hier richtet sie zwar meist keinen Schaden an, aber ihre Geräusche, ihre Exkremente und ihr unangenehmer Geruch sind störend und lästig. Weil sie innerhalb des Hauses kaum Futter finden, verhungern sie oft recht schnell. Sie sollten deshalb mit einer Lebendfalle gefangen und am besten ein Stück vom Haus und Garten entfernt in den Wald oder an den Feldrand gebracht und dort frei gelassen werden.

Wer keine Spitzmäuse im Garten haben möchte, kann auch versuchen, sie mit speziellen akustischen Geräten, oder mit Gerüchen wie Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl, das sie nicht mögen, zu vertreiben.

Sollte ich etwas gegen Spitzmäuse tun?

Ganz klar nein! Zum einen deshalb, weil sie bei uns sogar unter Naturschutz stehen, teilweise vom Aussterben bedroht oder zumindest gefährdet sind. Zum anderen auch deswegen, weil die kleinen Spitzmäuse keine Schädlinge, sondern Nützlinge im Garten sind und viele Pflanzenschädlinge vertilgen.

Dort wo Spitzmäuse im Garten leben, gibt es weniger Schnecken, Maulwurfsgrillen, Engerlinge im Rasen und den Beeten oder andere Insekten.

Allerdings muss auch erwähnt werden, dass genau wie die Fledermäuse, Mäuse und Maulwürfe auch die Spitzmäuse Überträger gefährlicher Viren wie zum Beispiel dem Hanta-Virus und dem Borna-Virus und außerdem in ihrem Fell Zecken oder Milben lauern können. Deshalb ist beim Umgang mit ihnen und ihren Hinterlassenschaften Vorsicht geboten.

Welche Insekten fressen die Spitzmäuse?

Das Lieblingsfressen der heimischen Spitzmäuse sind wahrscheinlich die Engerlinge, also die Larven der Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer, Gartenlaubkäfer und Nashornkäfer. Diese Larven leben im Boden und lockern ihn auf, aber sie fressen auch die zarten Wurzeln und unterirdischen Triebe an und können besonders bei Jungpflanzen erhebliche Schäden anrichten.

Beachten Sie: Die Spitzmaus ist eine geschützte Tierart!

Aber auch Regenwürmer, Hundert- und Tausendfüßler, Spinnen, Milben, Fliegen, Spinnen, Obstmaden, Käfer und Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan ganz weit oben. Gelegentlich fressen Spitzmäuse auch kleine Frösche, Schlangen, Eidechsen, Mäuse, Maulwürfe und auch Aas.

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