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Sternrußtau erkennen, vorbeugen und bekämpfen

Sternrußtau an einer Rose
Sternrußtau an einer Rose
Quelle: © garten-heimat.de
-
von
Kevin Schlosser
Rosenliebhaber fürchten ihn: Den Sternrußtau, ein hartnäckiger Pilz, der sich nur schwer bekämpfen lässt. Wir zeigen Ihnen, welche vorbeugenden Maßnahmen den Pilz fernhalten, wie Sie ihn frühzeitig erkennen und erfolgreich bekämpfen.

Wie entsteht Sternrußtau?

Sternrußtau (Diplocarpon rosae) gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten im Ziergarten, der neben Rosen auch Lorbeer und Oleander befällt. Die Ursache der Rosenkrankheit ist ein Pilz, der zur Familie der Echten Schlauchpilze gehört. Aufgrund des Schadbildes wird die Rosenkrankheit auch Schwarzfleckenkrankheit genannt. Am häufigsten ist die Strauchrose betroffen.

Der Sporen des Erregers verstecken sich im Winter unter abgefallenen Blättern und an der Rinde der Pflanzen. Dort wachsen Fruchtkörper, die sogenannten Apothecien, des Sternrußtau-Pilze, die im Frühjahr den Rosenstrauch infizieren. Die Sporen gelangen aber auch über Gieß- oder Regenwasser an die Pflanze. Besonders betroffen sind schwache oder am falschen Standort gepflanzte Rosen.

Gut zu wissen: Besonders betroffen sind vor allem am falschen Standort gepflanzte oder besonders schwache Rosen.

Faktoren, die den Pilz begünstigen, sind ein kühles und feuchtes Klima. Deshalb wird er auch gerne „Schlechtwetterpilz“ genannt. Besonders in Regenperioden verbreitet er sich rasant. Zum anderen begünstigen falsche Standortbedingungen eine Ausbreitung. Staunässe, tonhaltige und humusarme Böden sind weitere Faktoren.

Sternrußtau an Rosen erkennen

Ein Befall mit Sternrußtau ist einfach zu erkennen. Da der Erreger in der Erde sitzt, befällt er zuerst bodennahe Blätter und breitet sich von dort aus. Die ersten Anzeichen eines Befalls treten im Mai auf. Betroffene Blätter weisen auf der Oberseite kleine, schwarzbraune Flecken auf. Die sternförmigen Flecken sind etwa drei Millimeter groß und haben einen unscharfen Rand.

Der Pilz schwächt im weiteren Krankheitsverlauf die Blätter, die vergilben und abfallen. Bei einem straken Befall kann es vorkommen, dass die betroffenen Rosen alle Blätter verlieren. Durch den Verlust der Blätter ist der Energiestoffwechsel gestört, was die gesamte Pflanze schwächt. Der Rosenstrauch bildet deswegen keine neuen Blätter, Triebe und Knospen aus. Folglich ist er für den Winter nicht abgehärtet und frostempfindlich.

In seltenen Fällen sind neben den Blättern auch Triebe betroffen, die sich durch die Schwarzfleckenkrankheit verändern. Zunächst treten rote, unregelmäßige Flecken auf, die sich im weiteren Verlauf schwarz färben.

Lesetipp: Rosen und andere Pflanzen im Ziergarten sind auch oftmals von Mehltau betroffen. Hier werden 5 Hausmittel zur Bekämpfung vorgstellt.

Vorbeugende Maßnahmen

Um eine Befall zu vermeiden mit dem hartnäckigen Erreger, können Sie bereits bei der Neupflanzung vorbeugende Maßnahmen treffen.

Resistente Sorten

Greifen Sie beim Anlegen Ihres Rosenbeetes auf resistente Sorten zurück. Diese sind vor einem Befall mit Sternrußtau gefeit. Zu genannten Sorten zählen beispielsweise Rosen, die mit dem ADR-Siegel ausgezeichnet sind. Ein Gremium der "Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung" (ADR) bewertet Rosen aus dem In- und Ausland. Dabei darf während der dreijährigen Prüfzeit kein Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Tragen die Rosen das Siegel, gelten sie als besonders widerstandfähige Sorte.

Standortwahl

Haben Sie sich für eine Rosensorte entschieden, ist der richtige Standort entscheidend, damit der Zierstrauch gesund wächst. Rosen mögen es luftig mit viel Licht. Am idealen Standort tanken täglich sie mindestens fünf Stunden Sonne. Am besten eignen sich daher Südost – und Südwestlagen.

Achtung: Pflanzen Sie Rosen niemals am selben Standort, da es sonst zur sogenannten Bodenmüdigkeit kommt und Ihre Ziersträucher verkümmern.

Richtige Bodenbedingungen

Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle. Rosen gedeihen auf einen nährstoffreichen, lehmig-humosen Boden am besten. Achten Sie beim einpflanzen darauf, genug Platz zwischen den einzelnen Sträuchern zu lassen. So haben Schädlinge und Krankheitserreger es schwer, von einer Pflanze auf die nächste überzugehen.

Korrekte Pflege

Ist die Rose gesund und vital, hat die Schwarzfleckenkrankheit es schwer, sie zu befallen. Zur richtigen Pflege gehört es deshalb, die Rose zu schneiden, zu wässern und zu düngen. Gießen Sie die Rose stets von untern und halten das Blattwerk trocken. Die optimale Tageszeit zum Wässern ist morgens, damit überschüssige Feuchtigkeit bis zum Abend verdunstet. Für einen gesunden Wuchs benötigt der Zierblütenstrauch ausreichend Nährstoffe. Düngen Sie nach dem Rückschnitt im Frühjahr Ihre Rosen mit einem speziellen Rosendünger.

Richtig Mulchen

Entfernen Sie nach dem Schneiden der Rose altes Laub, das um den Strauch herumliegt. Viele Erreger, Schädlinge und Sporen überwintern in der Erde oder im Laub und befallen die Pflanze sobald es wärmer wird. Eine Mulchschicht um den Rosenstock herum hindert Pilzsporen daran, die Pflanze zu befallen.

Im Frühjahr eigenen sich Grasschnitte und Brennnesseln, welche die Rose zusätzlich mit Stickstoff versorgt. Im Sommer können Sie Ringelblumen und Tagetes verwenden. Viele Ziersträucher, beispielsweise Rhododendron, bevorzugen Rindenmulch. Für Rosen hingegen eignet er sich nicht, da er die Erde sauer macht.

Biologische Pflanzenstärkungsmittel

Einige biologische Mittel, wie Schachtelhalmtee oder Knoblauchbrühe wirken schützend auf die Pflanze. Die enthaltene Kieselsäure im Schachtelhalm stärkt die Zellwände und Knoblauch vertreibt Pilzsporen. Sie sind ebenfalls sehr effektiv wenn Sie Blattläuse bekämpfen wollen.

Schwarzfleckenkrankheit bekämpfen

Kontrollieren Sie ab Mitte Mai Ihre Rosenstöcke auf einen Befall mit Sternrußtau. Bei den ersten Anzeichen sollten Sie umgehend reagieren, um den beginnenden Befall frühzeitig aufzuhalten.

Die Bekämpfung von Sternrußtau gestaltet sich als schwierig. Der Pilz ist widerstandsfähig und biologische sowie Hausmittel reichen nicht aus, um ihn vollständig zu bekämpfen. Eine Behandlung der betroffenen Pflanze ist notwendig, da der Pilz im nächsten Jahr erneut Ihre Rosenstöcke infiziert.

Entfernen Sie zunächst kranke Blätter und befallene Pflanzenteile mit einer sauberen Gartenscheren oder einem scharfen Messer. Entsorgen Sie die befallenen Blätter und altes Laub über den Restmüll.

Schmeißen Sie die abgeschnittenen Pflanzenteile nicht auf den Kompost, da sich der Pilz dort verbreitet und bei Ausbringung weitergetragen wird!

Wichtig: Wählen Sie ein Präparat, das Tieren und Insekten, insbesondere Nützlingen wie Bienen und Wespen nicht schadet!

Hat die Schwarzfleckenkrankheit sich verbreitet, können Sie ein zugelassenes Fungizid einsetzen. Besprühen Sie befallene Rosen mit dem Pilzbekämpfungsmittel.

Besonders wichtig: Vergessen Sie beim Benetzen die Unterseite der Blätter, wo häufig der Pilz sitzt, nicht. Damit der Sternrußtau vollständig verschwindet, sollten Sie die Behandlung dreimal im Abstand von sieben bis zehn Tagen wiederholen.

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