Wenn Mehltau Rosen befällt, helfen diese 5 Mittel
Mehltau an Rosen erkennen
Unter dem Begriff Mehltau verbergen sich unterschiedliche Pilze, die eine bestimmte Wirtspflanze im heimischen Garten befallen. Hat der Erreger einen idealen Wirt gefunden, entzieht er den befallenen Pflanzenteilen Nährstoffe. Das stört ein gesundes Wachstum, sodass die Pflanze teilweise oder komplett abstirbt.
Für die Bekämpfung von Mehltau an Rosen ist es gut zu wissen, um welche Art von Pilz es sich handelt. Er wird grob in zwei Kategorien eingeteilt: Echter Mehltau und Falscher Mehltau. Das Gute an der sonst misslichen Lage ist, dass Mehltau leicht zu erkennen ist. So können Sie den Störenfried schnell beseitigen.
Echter Mehltau
Echter Mehltau (Podosphaera pannosa) ist ein Schlauchpilz, der bei warmem Wetter entsteht. Um sich zu vermehren, ist dieser nicht auf Nässe und Feuchtigkeit angewiesen. Im Gegenteil: Wasser bekommt ihm nicht, denn es spült seine Sporen fort und er kann sich nicht verbreiten.
So erkennen Sie Echten Mehltau an Ihren Rosen:
- Ein weißer, mehliger Belag an der Blattoberseite sitzt und sich mit den Fingern abwischen lässt
- Mehltau-Befall beginnt an den Triebspitzen und breitet sich von dort auf Blätter, Triebe und Knospen aus
- Betroffene Pflanzenteile haben rötliche Flecken. Blätter rollen sich zunächst ein, vertrocknen und fallen ab
Gut zu wissen: Echter Mehltau kann auch Pflanzen des Nutzgartens befallen, wie Gurken und Zucchini.
Falscher Mehltau
Beim Falschen Mehltau handelt es sich um Eipilze, die deutlich seltener an Rosen auftreten. Im Gegenzug zum Echten Mehltau ist Falscher Mehltau (Pseudoperonospora sparsa) ein Schlechtwetterpilz, der sich wie der Sternrußtau bei feuchtem Wetter wohlfühlt. Er verbreitet sich im Frühjahr und Herbst bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius.
So erkennen Sie Falschen Mehltau:
- Ein grauer Belag, der sich überwiegend auf der Blattunterseite befindet
- An der Oberseite der Blätter sind gelbliche Flecken sichtbar
- Der Belag lässt sich nicht abwischen
- Bei einem starken Befall fallen betroffene Laubblätter der Rose ab
Mehltau bekämpfen mit diesen Hausmitteln
Haben Sie den lästigen Pilz an Rosen entdeckt und zweifelsfrei als solchen erkannt, ist schnelles Handeln gefragt, damit er sich nicht weiter ausbreitet. In den meisten Fällen helfen einfache Hausmittel gegen Mehltau, die ohne künstliche Inhaltsstoffe auskommen. Sie sind rasch hergestellt und bekämpfen Echten als auch Falschen Mehltau.
Wichtig: Die hergestellten Spritzmittel wirken effektiv, wenn Sie sie in einem Zeitraum von mindestens 14 Tagen alle zwei bis drei Tage anwenden. Besprühen Sie die komplette Pflanze damit und vergessen Sie die Blattunterseite nicht.
Milch
Eine Mischung aus Milch und Wasser gilt als wahre Wunderwaffe, um den Befall mit Mehltau zu stoppen. Die in der Milch enthaltenen Milchsäurebakterien greifen den Pilz an und vertreiben ihn. Gleichzeitig stärkt das Natriumphosphat die Abwehrkräfte der Zierpflanze.
Für eine Spritzung mischen Sie Vollmilch mit Wasser im Verhältnis 1:9 und sprühen damit Ihre Rosen komplett ein. Wenden Sie das Gemisch jeden zweiten Tag an, um den Pilz dauerhaft loszuwerden.
Tipp: Haltbare Milch eignet sich nicht zum Bekämpfen von Mehltau, da sie durch das Erhitzen kaum noch die notwendigen Milchsäurebakterien enthält. Haben Sie keine Vollmilch zur Hand, können Sie alternativ aus Molke oder Buttermilch zurückgreifen.
Backpulver
Ein weiteres effektives Mittel ist Backpulver. Das stark alkalische Mittel enthält den Stoff Lecithin, welches den Pilz daran hindert, das Gewebe der Pflanzen anzugreifen. Zusätzlich greift der Wirkstoff den Erreger direkt an und hemmt sein Wachstum.
Die Zubereitung ist einfach: Mischen Sie ein Päckchen Backpulver mit zwei Litern Wasser. Um die Wirkung zu verstärken, fügen Sie 20 Milliliter neutrales Öl zu. Besprühen Sie die befallenen Rosen regelmäßig mit der Mischung, um ein Ausbreiten des Pilzes zu verhindern.
Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm wird zu Unrecht als Unkraut ausgerupft. Es enthält Wirkstoffe, die unterschiedliche Krankheitserreger und Schädlinge, etwa Blattläuse in die Flucht schlagen. Die Wirkungsweise beruht auf der enthaltenen Kieselerde, die Ihre Rosen widerstandsfähiger gegen Erreger macht.
Für die Spritzbrühe benötigen Sie 500 Gramm frischen Ackerschachtelhalm. Schneiden Sie diesen klein und gießen Sie ihn mit fünf Litern Wasser auf. Lassen Sie den angesetzten Sud etwa 14 Tage stehen, bis es zu einer Jauche vergoren ist. Filtern Sie die Flüssigkeit und besprühen Sie damit großzügig Ihre Rosen.
Rainfarn
Rainfarn wächst an Wegesrändern und ist mit seinen gelben Blüten nicht zu übersehen. Als Aufguss ist er ein wirkungsvolles Mittel gegen Falschen Mehltau.
Geben Sie 100 Gramm getrockneten Rainfarn in einen Topf und gießen Sie diesen mit einem Liter Wasser auf. Damit sich die Wirkstoffe aus der Pflanze lösen, muss die Flüssigkeit aufgekocht werden. Lassen Sie den Sud etwa 30 Minuten ziehen. Anschließend muss der Sud für die Anwendung verdünnt werden: Bei einem leichten Befall verdünnen Sie den Rainfarn-Aufguss im Verhältnis 1:10, bei einem starken Befall 1:6.
Knoblauch
Auch eine Brühe aus Knoblauch hilft Mehltau an Rosen zu vertreiben. Die ätherischen Öle vermiesen dem Pilz den Lebensraum, sodass er das Weite sucht.
Für die Brühe benötigen Sie vier Zehen frischen Knoblauch, den Sie mitsamt der Schale klein schneiden und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Sobald die Brühe erkaltet ist, können Sie diese in eine Spritzflasche füllen und alle befallenen Pflanzenteile einsprühen.
Mehltau bei Rosen vorbeugen
Um Ihre Rosen vor Mehltau zu schützen, können Sie vorbeugend handeln. So schaffen Sie für den Pilz ungünstige Bedingungen und er meidet Ihre Blumenpracht. Suchen Sie schon vor dem Einpflanzen einen geeigneten Standort, an dem die Zierschönheit optimal gedeiht und wächst. Greifen Sie zusätzlich auf resistente Sorten mit einem ARD-Siegel.
Aber auch die richtige Pflege ist entscheidend, damit der Pilz Ihre Rosen meidet. Dazu zählt insbesondere, dass Sie Ihre Rosen schneiden, richtig gießen und mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Denn eine gesunde Rose ist weniger anfällig für Krankheiten und Pilze.